Productivity & New Work Warum der Mindfulness-Hype Gift für unsere Motivation ist

Warum der Mindfulness-Hype Gift für unsere Motivation ist

SAP-Mitarbeiter treffen sich zu „Mindful lunches“, Google bietet Mind-Kongresse und überhaupt wird dieses ganze Meditieren, auf Yogamatten Hin- und Hergerolle und Achtsamsein (was soll das überhaupt sein) von der Tech-Branche gerade nonstop gehypt. Laut einer US-Studie nahmen 2015 bereits 13 % aller amerikanischen Angestellten an „mindfulness-enhancing activities“ teil.

Doch bisher stürzten sich Untersuchungen, die sich damit beschäftigten nur auf die positiven Outcomings: Achtsamkeitstraining pusht die Arbeitsmoral, lässt gestresste Workaholics wieder nachts durchschlafen und rundum sind plötzlich alle viel zufriedener und haben auch noch niedrigeren Blutdruck. Doch eines bleibt auf der Strecke: die Motivation. Eine Studie des Managers Andrew C. Hafenbrack und der Psychologin Kathleen D. Vohs fand nun heraus, dass Achtsamkeitstrainings unsere Arbeitslust bremsen.

Motivation geht flöten

Die Motivation für lästige, aber auch für coole und angenehme Tasks geht flöten. Denn man sollte nicht vergessen, auch tiefenentspannte Menschen brauchen Antrieb, um sich Herausforderungen zu stellen und ihre Career und Personal Goals zu erreichen. Doch woher kommt dieser Antrieb? Laut der Wissenschaftler hilft ein gewisser Grad an Unzufriedenheit, um den eigenen Schweinehund zu überwinden und Challenges anzugehen. Ist man zu zufrieden mit sich und dem Arbeitsumfeld, fehlt dieser Reiz. Daher raten die Forscher davon ab, vor oder während der Arbeitszeit zu meditieren. Alles, was nach dem In-sich-hineinfühlen kommt, wird unwilliger abgearbeitet. Unter’m Strich: „Mindfulness könnte das Verlangen, tägliche Aufgaben zu bewältigen, erschweren.“

Ein paar positive News gibt’s dennoch: Die Performance leidet nicht unter unserem Achtsamsein – denn kommt man in sich gekehrt von der letzten Meditation, geht man gleich weniger gestresst und damit fokussierter an die nächste Aufgabe. Es gebe sogar eher einen Leistungs-Boost. Laut Hafenbrack und Vohs gilt es ganz klar zu unterscheiden „what people want to do versus how well they can perform“. Nützt aber nichts, wenn man vorher prokrastiniert und unmotiviert nach Ablenkung sucht, anstatt die nächste Aufgabe anzupacken.

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