Business & Beyond Machtspiele und Medienversagen: Wie Bidens Gesundheit zum Staatsgeheimnis wurde

Machtspiele und Medienversagen: Wie Bidens Gesundheit zum Staatsgeheimnis wurde

Die Vertuschung von Joe Bidens Gesundheitszustand offenbart ein systemisches Problem: Wenn Medien zu nah an der Macht agieren, leidet die Wahrheit. Ein Lehrstück über journalistische Verantwortung und politische Manipulation.

Die Wahrheit ist im politischen Betrieb oft das erste Opfer. Gezielte Irreführungen und Lügen gehören seit jeher zum politischen Handwerk. Der Fall Joe Biden zeigt nun in erschreckender Deutlichkeit, wie dieses Prinzip auch im 21. Jahrhundert funktioniert – und wie bereitwillig etablierte Medien dabei mitspielen, wenn es darum geht, unbequeme Realitäten zu verschleiern.

Die große Vertuschungsaktion

Was jetzt durch das neue Buch „Hybris: Verfall, Vertuschung und Joe Bidens verhängnisvolle Entscheidung“ der Journalisten Jake Tapper und Alex Thompson ans Licht kommt, hätte längst Schlagzeilen machen müssen: Biden soll bereits Jahre vor seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen 2024 in einem besorgniserregenden Zustand gewesen sein. „Es war, als würde man einem Opa zusehen, der nicht Auto fahren sollte“, zitieren die Autoren aus Insiderkreisen über Bidens Auftritte beim digitalen Parteitag 2020. Ein Spezialteam hätte die Videos bearbeiten müssen, damit sie überhaupt sendefähig seien.

Die Enthüllungen zeichnen das Bild einer systematischen Vertuschungsaktion. Bidens Tagesplan hätte bereits viel verraten: Nach „Desk Time“ von 13:30 bis 14:15 Uhr und „POTUS Time“ bis 16:15 Uhr folgte das Abendessen – um 16:30 Uhr. Ein Präsident, der seinen Arbeitstag am frühen Nachmittag beendet, während er die mächtigste Nation der Welt führen soll? Die Alarmglocken hätten längst schrillen müssen.

Aggressive Medienstrategie des Weißen Hauses

Das Weiße Haus entwickelte eine ausgeklügelte Strategie, um kritische Berichterstattung zu Bidens Zustand zu unterbinden. Wann immer Journalisten Fragen zu seiner Fitness stellten, schaltete Bidens Team auf Angriff. „Die Biden-Kampagne und die Mitarbeiter des Weißen Hauses hatten einen Modus Operandi, um alle Journalisten anzugreifen, die über Fragen zum Alter des Präsidenten berichteten“, schreiben Tapper und Thompson. Ein Netzwerk aus Social-Media-Influencern, progressiven Reportern und demokratischen Mitarbeitern wäre mobilisiert worden, um kritische Stimmen als „unprofessionell und voreingenommen“ zu diskreditieren.

Das Ziel war eindeutig: Journalisten einschüchtern und eine abschreckende Wirkung erzeugen. Diese Strategie funktionierte erstaunlich gut – bis zum desaströsen TV-Duell gegen Trump, als die Fassade ohne Teleprompter und Souffleure endgültig zusammenbrach.

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