Productivity & New Work Hingeschaut: So verdient Spotify mit euren Daten Geld

Hingeschaut: So verdient Spotify mit euren Daten Geld

Spotify ist eine Datenkrake. Das muss der Streamingdienst sein, denn um den Service sinnvoll zu gestalten und Nutzern etwa personalisierte Playlists vorsetzen zu können, die sie wahrscheinlich mögen,  müssen eine Vielzahl von Daten erhoben werden. Aber welche Daten sind das und wie genau generiert das schwedische Unternehmen daraus Geld?

Welche Daten werden gesammelt?

Spotify unterscheidet zwischen einer automatischen und einer optionalen Datensammlung je nach Anmeldung. Automatisch gesammelt werden mit den Basisdaten die Anschrift, Emailadresse und Zahlungsdaten. Aber auch die Interaktionen werden aufgezeichnet: Wer hört wann welche Songs und folgt welchen Playlists, gibt es Interaktionen mit anderen Nutzern oder wird auf Werbung geklickt? Auch der ungefähre Standort und technische Daten sind für Spotify interessant, das heißt mit welchen Endgeräten zugegriffen wird. Die optionalen Daten erfassen nur Dinge mit Zustimmung, also der Zugriff der App auf Mikrophon, Kontakte oder Fotos.

Daraus generiert Spotify die unterschiedlichen Datenpakete für die verschiedenen Interessensgruppen: Nutzer bekommen durch die Datenanalyse eine individuelle Auswahl an Tracks und Playlists. Auch die Rechteinhaber aus der Musikindustrie und Werbepartner bekommen diese Informationen in anonymisierter Form. Letzteres trifft vor allem für die Umsonst-Nutzer zu. Außerdem sind viele Dinge wie das Profil auch für andere User sichtbar.

Wie verdient Spotify Geld?

Spotify verzeichnete 2015 etwa 75 Millionen Nutzer. Bei 20 Millionen Premium-Usern, die 9,99 Euro im Monat bezahlen, kommt da schon mal einiges an Asche zusammen, nämlich 1,7 Milliarden Euro und zusätzlich 196 Millionen Euro Werbeeinnahmen aus den kostenlosen Accounts. Heute hat Spotify 25 Millionen Nutzer mehr.

Um möglichst attraktiv für Werbekunden zu sein, die möglichst personalisierte Werbung schalten möchten, nutzt Spotify Targeting. Das Nutzerverhalten wird in drei Teile segmentiert:

  1. Content-Targeting: Welche Playlists und welche Songs aus welchen Genres werden gehört?
  2. Demografisches Targeting: Alter, Sprache, Standort.
  3. Nutzungskontext: Wo und wann wird Musik gehört und auf welchen Endgeräten?

Wer bekommt was vom Kuchen?

Spotifys Ausgaben überstiegen im Jahr 2015 noch die Einnahmen. Das Unternehmen machte etwa 184 Millionen Euro Verlust. Denn um den Dienst in seiner Form aufrechterhalten zu können, sind massive Ausgaben notwendig. Gemessen an einen Monatsabo geht der mit 4,56 Euro größte Teil für die Lizensierungen an die Plattenfirmen. 2,08 Euro geht an Spotify, 1,67 Euro entfallen an Steuern und 1 Euro geht an die Komponisten/Songwriter. Der kleinste Teil geht mit 0,68 Euro an die Musiker.

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