Productivity & New Work Die acht disruptivsten Gründer der Welt unter 40 Jahren

Die acht disruptivsten Gründer der Welt unter 40 Jahren

Jedes Jahr kürt das Magazin „Fortune“ mit den „40 unter 40“ die einflussreichsten jungen Menschen der Wirtschaftswelt. Darunter sind erwartbare Personen wie CEOs von weltbekannten Unternehmen wie Facebook und Instagram, Chefs großer Investmentfirmen oder auch Industriekapitäne. Aber auch einige Underdogs, deren bahnbrechende Ideen oder Geschäftsmodelle die Welt verändern, obwohl sie kaum jemand kennt.

Logan Green und John Zimmer (beide 34 Jahre), Cofounder und CEO/President Lyft (Platz 2)

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Lyft, auf Platz Zwei der Forbes-Liste, ist momentan der einzige ernstzunehmende Herausforderer von Platzhirsch Uber. Beide mischen mit ihrem Geschäftsmodell, das Transportgewerbe gehörig auf. Doch während Uber in letzter Zeit öfter Mal negative Schlagzeilen machte, konnte Lyft seinen Börsenwert im vergangenen Jahr verdoppeln und seinen Marktanteil in den USA von 20 auf 35 Prozent erhöhen. Lyft gehört damit ebenso wie Uber zum Schreckgespenst aller Taxifahrer und dürfte sowohl den Taxifahrern als auch Uber in Zukunft noch ordentlich auf die Pelle rücken.

Jennifer Hyman (37), Cofounder und CEO Rent the Runway (Platz 18)

Die Internationale wird auch Jennifer Hyman nicht gesummt haben, als sie die Idee für Rent the Runway hatte. Ein bisschen egalitärer gestaltet sie die Modewelt mit ihrem Unternehmen aber schon. Denn sie macht eigentlich den Reichen vorbehaltene Designerklamotten auch der Fashionista von nebenan zugänglich. Für zehn Prozent des Einzelhandelspreises können sonst unbezahlbare Kleidungsstücke vier bis acht Tage lang ausgeliehen werden. Inbegriffen in den Mietpreis ist sogar die Endreinigung. So wird die Aschenputtelstory war: Aussehen wie eine Prinzessin, wenn auch nur für einen Tag.

Vitalik Buterin (24), Erfinder von Ethereum (Platz 22)

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Es schallt aus allen Medien: Blockchain ist das große Ding der Zukunft. Da darf der Erfinder der Kryptowährung Ethereum, des bedeutendsten Konkurrenten von Bitcoin, in der Liste der acht disruptivsten Menschen der Welt natürlich nicht fehlen. Zumal Vitalik Buterins Ethereum nicht nur Spekulationsobjekt ist, sondern auch bedeutend mehr technische Möglichkeiten als Bitcoin bietet. Möglich wird das über die integrierte Plattform, die nicht nur Transaktionen, sondern auch E-Voting-Systeme, virtuelle Organisationen, Identitätsmanagement und Crowdfunding ermöglicht. Damit könnte Buterin, der von Bitcoin ehemals als Entwickler abgelehnt wurde und dann auf eigene Faust in Kryptowährungen einstieg, vor Konkurrenten die Nase in Sachen Anwendungsmöglichkeiten vorn haben.

Vlad Tenev und Baiju Bhatt (31 & 33), Cofounders und Co-CEOs Robinhood (Platz 24)

Robinhood bietet Nutzern seiner App nicht nur die Möglichkeit, US-Aktien bequem per Smartphone zu handeln. Im Gegensatz zu herkömmlichen Börsen verlangt das im Silicon Valley angesiedelte Unternehmen auch keine Kommission für Aktienkäufe- oder Verkäufe, Tenev und Bhatt öffnen den Aktienmarkt also für jedermann. Seinen Anteil holt sich das Unternehmen trotzdem. Aber nicht etwa, indem es sich einen Teil der Gewinne der Nutzer schnappt, sondern, indem es das Geld der Nutzer verleiht und die Zinsen einstreicht. Dieser Wandel hin zum dezentralen Aktienhandel dürfte der seit Ende des 18. Jahrhunderts existierenden New York Stock Exchange gar nicht gefallen.

Dave Gilboa und Neil Blumenthal (beide 37), Cofounders und Co-CEOs Warby Parker (Platz 26)

Warby Parker ist auf den ersten Blick nur Onlineversand für Brillen. Der Clou ist, dass man sich bis zu fünf Modelle zum Anprobieren kostenfrei nach Hause liefern lassen kann. Zudem ist es möglich, ein Foto von sich hochzuladen und Brillen digital anzuprobieren. Der eigentliche Grund, warum Warby Parker als disruptiv bezeichnet werden kann, ist die Tatsache, dass der US-Brillenmarkt mehr oder weniger von einem Unternehmen beherrscht wird: Luxottica. Das Monopol dieses Unternehmens, das nicht nur viele Brillenläden besitzt, sondern auch weltgrößter Brillenhersteller ist, wollen Gilboa und Blumenthal brechen. Dabei haben die beiden sich einen sozialen Anspruch bewahrt: Durch das buy-one-give-one-Modell haben sie bisher vier Millionen Brillen an Bedürftige gespendet.

Eric Ries (39), Founder und CEO Long Term Stock Exchange (Platz 35)

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Kurzsichtige, teils neurotische Anlagestrategien sind nicht wirklich das Wahre. Alternative Anlagestrategien anzubieten, traute sich bisher jedoch niemand. Bis jetzt, denn Eric Ries hat genau das vor. Der Autor des einflussreichen Buches „The Lean Startup“, das sowohl Startups als auch etablierte Unternehmen beeinflusste, befindet sich in der Gründungsphase der Long Term Stock Exhange (LTSE). Die LTSE soll Aktien listen, die im Gegensatz zum Status quo nicht nur auf Shareholder Value, sondern auf Stakeholder Value setzen, der Verantwortung auch gegenüber Angestellten, Kunden und sozialen Interessen also. Der Weg hin zu einem solchen Handelsplatz ist weit, doch Ries hat bereits 19 Mio. Dollar eingesammelt und weiß als Autor und Startup-Guru, was er tut.

Heidi Zack (39), Cofounder und Co-Ceo Third Love (Platz 38)

Mal sind sie etwas zu groß, mal etwas zu klein, mal zwicken sie, und das Anprobieren macht auch nicht wirklich Spaß – BHs. Und das, obwohl die Hälfte der Menschheit dieses Kleidungsstück jeden Tag trägt. All das muss doch besser gehen, dachte sich Heidi Zack, kündigte ihren Job bei Google und gründete Third Love. Das Unternehmen wirbt damit, für jede Frau den BH zu finden, indem sie sich am wohlsten und schönsten fühlt. Dabei hilft neben der Unterteilung in halbe Körbchengrößen auch ein Quiz, mit dem festgestellt werden soll, welcher BH wohl am besten sitzt. Bei einem Umsatzwachstum von 450 Prozent in den letzten zwei Jahren kann man wohl sage: bei Third Love sitzt alles bestens.

Geoffrey und Matthew Chaiken (36 & 32), Cofounder und CEO/COO Blink Health (Platz 39)

Die Chaiken-Brüder zeigen, wie man durch ein Business Gutes tun kann. In ihrem Fall besteht dieses Gute in der Senkung der besonders in den USA horrenden Arzneimittelpreise. Blink Health hat erreicht, dass mittlerweile fast in jeder amerikanischen Gegend eine Apotheke mit ihnen zusammenarbeitet. Außerdem kooperieren sie mit einigen Pharmagrößen wie Roche und vermitteln die Medikamente direkt an den Kunden. Mit dem Direktvertrieb übers Internet nutzen sie einen altbewährten Trick zur Kostensenkung: Ausschaltung der Mittelsmänner, die oft ohne wirklichen Nutzen ihren Schnitt auf Kosten der Patienten machen. Zudem setzen sie auf den Vertrieb von Generika, die meist deutlich günstiger als das equivalente Markenprodukte sind.

 

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