Leadership & Karriere “Social Media kann niemals die Website ablösen“, sagt SEO-Experte Vincent Sünderhauf

“Social Media kann niemals die Website ablösen“, sagt SEO-Experte Vincent Sünderhauf

Wie groß ist der Einfluss von Google?

Google hat in den letzten Jahren mit seinen Updates immer darauf gedachtet, dass der User im Vordergrund steht. Das heißt, dass der User die relevantesten Suchergebnisse ausgespuckt bekommt. In der Suchmaschinenoptimierung spielt vor allem aktualisierter Content eine Rolle.

Wie habt ihr eure Produkte den ständigen Veränderungen angepasst?

Suchmaschinenoptimierung ist fortlaufendes Lernen, daher muss man seine Strategien immer hinterfragen. Man prüft auch an eigenen Projekten, was funktioniert und was nicht. Wir haben einen ganz klaren USP (Unique Selling Point) und das ist, dass wir unseren Kunden nicht nur mit SEO helfen, sondern dass wir den Kunden durch Onlinereputation zur Marke „Online“ machen. Das heißt, der User findet bei unserem Kunden auch interessante Fachartikel und Interviews. Das stärkt ihre Reputation und ihr Ranking bei Google, denn Google mag starke Verlinkungen mit journalistischem Hintergrund.

Also setzt ihr gar nicht mehr so stark auf SEO?

Wir machen weiterhin 80 Prozent unseres Umsatzes mit SEO und wir verkaufen Online-Reputation im Zuge von SEO. Zehn Prozent sind Online-Reputation und die anderen zehn teilen sich unter Social Media und nur Content Marketing auf.

Und wie sieht die Zukunft von Online-Marketing aus?

Online-Marketing ist ein extrem stark wachsender Markt. SEO wird auch immer wichtiger. Auch die Kunden schätzen immer mehr SEO, denn die Trends zeigen bereits, dass viele Unternehmen ihre Läden schließen und verstärkt auf online setzen. Man sieht ja zum Beispiel den großen Hype im Bankenbusiness und das Filialsterben.

Ist Social Media nicht ein gefährlicher Konkurrent?

Nicht ansatzweise. Es gibt über 200 Ranking-Faktoren im SEO, dazu gehören auch die Social Media Signals. Sie haben einen Einfluss auf’s Ranking und werden zukünftig immer wichtiger. Aber der Social-Media-Kanal auf Instagram oder Facebook ist nur Teil der Suchmaschinenoptimierung und kann niemals die Website ablösen. Auch unsere Kunden von Social-Media-Kampagnen setzen weiterhin verstärkt auf SEO, dort bekommen sie den meisten Traffic.

Ihr habt vor Kurzem das Buch „Smart David vs. Digital Goliath“ veröffentlicht. Was muss David tun, um gegen Digital Goliath zu bestehen?

Mit Hilfe von Onlinemarketing und SEO braucht man keine 100.000-Euro-Budgets, um in seiner Branche erfolgreich zu sein und mit den großen Playern mitzumischen. SEO ist ein relativ kostengünstiges Werkzeug, was man extrem gut tracken und auswerten kann.

Kann man als kleines Unternehmen oder Startup also selbst gutes SEO betreiben?

Man kann sich mit Sicherheit in die Grundlagen einlesen, da gibt es genug Infoseiten. Man muss sich dann die Zeit nehmen, Suchmaschinen optimierten Content zu verfassen, das heißt, dass man den Content so schreibt, dass es für den User interessant ist und auf einige Grundlagen achtet, wie zum Beispiel den Suchbegriff, über den man ranken will, in der Überschrift zu haben, und den Text sauber mit Fotos und Grafiken aufzubereiten. Ohne Agentur ist es heutzutage aber schwer eine Top-5- oder Top-3-Platzierung zu erzielen, denn Amazon und die anderen großen Preisvergleiche nehmen die ersten Plätze ein.

Was ist also die Lektion, die man aus dem Buch mitnimmt?

Uns war wichtig, Tabus anzusprechen und zu motivieren. Kleinere und mittlere Unternehmen, den Zahnarzt mit einer Zahnarztpraxis am Ku‘Damm oder den Fachanwalt, der Mandaten online akquirieren will. Das Buch ist für sie eine Art Leitfaden und vermittelt Grundkenntisse, die zum Thema SEO sensibilisieren.

Zum Abschluss und aus euren Erfahrungen heraus: Was ratet ihr Jungunternehmern?

Just do it. Am Anfang wird man immer Fehler machen, aber je früher man die macht, desto unwichtiger sind diese Fehler und desto geringer fallen sie ins Gewicht. Man muss bereit sein, mit Leidenschaft an das Projekt ranzugehen, denn wenn man selbstständig ist, muss man einen gewissen Ehrgeiz mitbringen und mindestens 100 Prozent geben. Das Wichtige ist, dass man sich von Rückschlägen nicht beeinflussen lässt, sondern aus ihnen lernt.

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