Green & Sustainability „Geschüttelt, nicht gerührt“: Future Stories verkauft Duschgel in Pulverform

„Geschüttelt, nicht gerührt“: Future Stories verkauft Duschgel in Pulverform

Aus was für einem Material sind eure Refill-Flaschen denn gemacht?

Martina: Die Flaschen sind aus Tritan. Das ist zwar ein Kunststoff, aber die Flaschen sind ja keine Einwegflaschen. Tritan ist sehr hart und sehr robust. Normalerweise wird das auch für Behälter von Babynahrung verwendet. Dabei war uns wichtig, dass die Flaschen nicht so schnell kaputt gehen können. Sonst verletzen sich Leute beim Duschen noch. Das wollen wir natürlich nicht.

Carsten: Als wir das Unternehmen aufgebaut haben, haben wir uns extrem schwer damit getan, einen passenden Refill-Pumpspender zu finden. 99 Prozent solcher Flaschen werden für Einwegprodukte hergestellt. Außerdem haben wir einen deutschen Produzenten dafür gesucht, das ist eigentlich eine unmögliche Aufgabe. Unsere Flasche hat auch eine sehr breite Öffnung. Man kann von den Leuten nicht verlangen, dass sie in einen schmalen Flaschenhals Pulver einfüllen und da noch mit dem Trichter arbeiten müssen.

Das Duschgel muss ja selbst angerührt werden. Gibt es beim Prozess bestimmte Dinge, auf die man achten muss? Spielt der Kalkgehalt im Wasser eine Rolle?

Martina: Geschüttelt, nicht gerührt! Wir haben das Ganze testen lassen, dass das in ganz Deutschland und Europa mit der Trinkwasserqualität reibungslos funktioniert. Im Endeffekt sollte man einfach lauwarmes Wasser in die Flaschen abfüllen, Pulver reinkippen und dann so schnell wie möglich kräftig zehn Mal shaken. Danach wartet man zehn Minuten, schüttelt noch einmal und dann ist es fertig. Wir haben das Ganze von unserem Produzenten professionell umsetzen lassen, da muss man sich also keine Sorgen machen, ob das Leitungswasser zuhause etwas kalkig ist.

Duschgel
(Credits: Future Stories)

Ihr habt euer Unternehmen im letzten Jahr gegründet. Was waren denn eure Herausforderungen, die durch Corona entstanden sind?

Carsten: Alle Pumpspender wurden auf einmal für Desinfektionsmittel gebraucht, weshalb die weltweit ausverkauft waren. Genauso die Rohstoffe, die für alle möglichen Reinlichkeitssubstanzen genommen werden, das war ein absoluter Hustle. Wir hatten da aber tatkräftige Unterstützung von unserem ganzen Netzwerk. Die persönliche Unsicherheit, die man in der Situation hat, war auch nicht ohne. Für uns als Gründer*innen war es ungewohnt, dass wir kaum persönlich zusammenarbeiten konnten. Aber irgendwann hat es sich ganz natürlich angefühlt, dass wir unsere Jours fixes immer digital gemacht haben und alles über E-Mail und Telefon gelaufen ist. Das birgt auch eine gewisse Effizienz in sich. Weil man Gespräche nicht ganz so lange zieht und beim Wesentlichen bleibt.

Habt ihr für die Zukunft schon eine Idee, was noch an Produkten kommen soll?

Carsten: Irgendwann werden wir uns an Shampoo heranwagen. Alles weitere muss man sehen, wie es kommt. Wir haben uns mit Future Stories nicht auf die Fahne geschrieben, dass wir ein Duschgel und Handseifen-Startup sind. Wir wollen nachhaltige Pflegeprodukte aus jeder Kategorie anbieten, um Alternativen zu den großen Playern zu schaffen.

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