Leadership & Karriere Der CEO von BMW M und der Partnership Manager von Instagram verraten, wie wichtig Personal Branding auf Instagram ist

Der CEO von BMW M und der Partnership Manager von Instagram verraten, wie wichtig Personal Branding auf Instagram ist

Personal Branding ist ein Thema, das aktuell viele Diskussionen anführt. Wie wichtig es ist, ist unumstritten. Dennoch braucht es viele Vorbilder, um einen eigenen Weg zu finden. Markus Flasch ist CEO der BMW M GmbH und kommissarischer Leiter der BMW Motorsportabteilung. Im Doppelinterview mit Heiko Hebig, Partnership Manager für Zentraleuropa bei Instagram, geht es darum, wie man als CEO einen Instagram-Account führt, wie man mit Kritik umgeht und welche Fehler man vermeiden sollte.

Starten wir mal mit einer relativ allgemeinen Frage. Wie wichtig ist Personal Branding? 

Heiko Hebig: Ich fange mal ganz allgemein an. Man ist heutzutage ja nicht mehr ewig an ein Unternehmen gebunden. Deswegen ist natürlich die Frage wichtig, wie man eigentlich wahrgenommen wird, mit welchen Geschichten man sich für mögliche Arbeitgeber:innen interessant machen kann  und auch auf welchen Plattformen man diese erreicht.

Markus Flasch: Extrem wichtig. Wir haben sehr viele Fans, die nicht nur sehr viel Geld für unsere Autos ausgeben sondern sich auch über das Produkt hinaus stark mit unserer Marke identifizieren. Unsere Fans kaufen sich T-Shirt aus unserem Merchandising Shop, hängen Poster in die Werkstatt oder stellen die Modellautos in die Vitrine. Unsere Fans sind ein leidenschaftlicher Teil unserer Familie. Und diese Leidenschaft weckt man natürlich dann, wenn man Geschichten im Kontext mit Personen bringt. 

Wie haben Sie als CEO mit Instagram angefangen? 

Markus Flasch: Das war eigentlich ziemlich spontan, wir hatten die „offiziellen“ Kanäle ja schon.  Im Sommer 2019 waren wir mit unseren historischen Rennfahrzeugen zu Gast auf einer Veranstaltung auf dem Norisring. Über dieses Wochenende habe ich so viele unterschiedliche Geschichten erlebt, die es aus meiner Sicht Wert gewesen waren zu erzählen. Dann war relativ schnell die Idee geboren, einen persönlichen Kanal zu gründen, über den ich all diese Erlebnisse mit denjenigen teilen kann, die es interessiert.

Wie viel Zeit beansprucht Instagram ungefähr pro Tag? 

Markus Flasch: Nicht viel um ehrlich zu sein. Es hängt auch ein bisschen davon ab, wie viel Zeitaufwand mein Tagesgeschäft zulässt.  

Gehen wir nochmal einen Schritt zurück. Was sind so generell die Basics für Personal Branding auf Instagram? 

Markus Flasch: Man darf sich selber nicht zu ernst nehmen, dann wirkt es authentischer. Und ich habe für mich gelernt, immer mal zu provozieren und auch mal Kritik zuzulassen. Das schadet meistens nicht, sondern macht einen nahbar und sollte im besten Fall in Echtzeit eingearbeitet werden. Einmal habe ich eines unserer Fahrzeuge auf meinem Kanal vorgestellt und  hatte keine Lust auf den klassischen Business-Look, sondern hab neonfarbene Turnschuhe angezogen. Manche fanden das lustig, wieder andere nicht. Da gab es dann schon den einen oder anderen negativen Kommentar. Aber so etwas muss man aushalten, mich stört das auch nicht. 

Heiko Hebig: Ein guter Weg ist, zu zeigen, wer man ist und was man macht, die Menschen mitzunehmen und seine Marke sowie die Arbeit, aber auch persönliche Interessen durch die eigenen Augen erlebbar zu machen. Alles was es dafür braucht ist ein Smartphone. 

https://www.instagram.com/p/CJTlBWKJdx-/?utm_source=ig_web_copy_link

Es zeigt auch, wie wichtig die Balance zwischen dem persönlichen Stil und dem beruflichen Aspekt ist. Was ist der beste Tipp, den Sie in Bezug auf Personal Branding bislang bekommen haben? 

Markus Flasch: Das klingt vielleicht banal, aber man sollte immer man selbst bleiben. Da kann man auch mal Stolperer zulassen.

Heiko Hebig: Sich nicht von negativen Kommentaren einschüchtern lassen, denn die findet man natürlich auch im Internet. Für jeden negativen Kommentar gibt es wahrscheinlich zehn Menschen, die das gut finden, aber halt nicht explizit etwas Positives kommentieren. Auf Instagram haben wir zum Beispiel Möglichkeiten, positive Kommentare anzupinnen – das hilft, um auch die Kommentarspalten positiver zu gestalten.

Welchen Fehler soll oder kann man direkt von Anfang an vermeiden? 

Heiko Hebig: Einen Fehler, den man vermeiden kann, ist, wenn Kritik hoch kommt, viel zu spontan zu antworten. Da sollte man kurz in sich gehen, die Köpfe mit dem Team zusammenstecken und niemals einer Emotion direkt nachgehen und sich zu einer zu spontanen Reaktion verleiten lassen – vor allem, wenn es im Kontext eines Unternehmens ist.

Markus Flasch: Und generell nicht zu viele Kommentare lesen.

Und ab wann war klar, dass es so gut läuft, dass der Account weiterbetrieben wird? 

Markus Flasch: Das war relativ schnell, denn die ersten Geschichten waren echt gut. Wir wollten es genauso weitermachen, wie wir es gestartet hatten: Kurze Abstimmungen, kurze Wege, nicht zu viele Leute involvieren. Das ist relativ schnell steil bergauf gegangen. 

Gibt es trotzdem Grenzen, was zu persönlich wäre und man sich abstimmen muss?

Markus Flasch: Klar, gibt’s das. Ich äußere mich nicht zu Politik oder zu Themen, zu denen sich auch das Unternehmen nicht positioniert. Ich rede ja über die Marke BMW M beziehungsweise repräsentiere sie, deshalb haben wir eine sehr klare Linie. 

Inwiefern arbeiten Sie beide zusammen? 

Markus Flasch: Es gibt schon einen thematischen Fahrplan, den das Social Media Team entwickelt. Der ist natürlich darauf abgestimmt, was wir gerade launchen oder welche Veranstaltung stattfinden. Aber dann gibt es auch Dinge, die einfach so passieren und ich fotografiere. Das schicke ich dann kurz in unsere Runde, stimme mich ab und dann wird ein Post draus.

Wie ist das Feedback der Follower:innen? 

Markus Flasch: Das ist durchweg positiv. Es findet viel Interaktion statt, es kommen sehr viele Anfragen von Menschen, die weiterführende Infos haben wollen oder die sich auch einfach bei uns bewerben möchten. 

Vielen Dank für Ihre Zeit und Antworten.

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