Life & Style Cannabis als Chance: Wie aus 420 ein Milliardengeschäft wird

Cannabis als Chance: Wie aus 420 ein Milliardengeschäft wird

Cannabis als Wellness-Produkt

Auch wenn in Deutschland THC-haltige Cannabisprodukte nur als Medizin freigegeben wurden, gibt es auf dem Markt dennoch immer mehr Cannabisprodukte. Dabei setzen die verschiedenen Unternehmen vor allem auf das Cannabinoid CBD, das ist im Gegenteil zu THC nicht psychoaktiv, hat dafür aber einige gesundheitlichen Vorteile. 

Bei regelmäßiger Einnahme soll CBD beispielsweise schlaffördernd und positiv auf unsere Hautgesundheit wirken. Außerdem belegt eine Studie der Uni Leipzig, dass bei regelmäßiger Einnahme von CBD Angstzustände und Stress gemildert werden. 

Das macht sich auch die Sanity Group zu Nutze. Unter der Wellbeing-Marke Vaay und der Kosmetikmarke This Place vertreibt das Unternehmen unterschiedlichste CBD-Produkte. Mit Vaay fokussiert sich das Unternehmen vor allem auf die stressreduzierende Wirkung des Cannabinoids.

Trotz der Ungefährlichkeit des Cannabinoids gibt es immer noch einige rechtliche Hürden, die Marken wie Vaay beim Vertrieb von CBD-Produkten beachten müssen. Derzeit prüft die europäische Kommission Novel-Food-Anträge.

Cannabis
(Credits: Unsplash)

Sollten die Anträge angenommen werden, so könnten CBD-Produkte offiziell als Lebensmittel deklariert werden. Wer bisher Produkte mit CBD als Lebensmittel verkauft, befindet sich nämlich in einer Grauzone und läuft damit Gefahr, seine Produkte vernichten und aus dem Sortiment nehmen zu müssen. 

Auf Produkten von Vaay steht deshalb explizit der Hinweis, dass die Produkte nicht heruntergeschluckt werden sollten. Außerdem wird auf der Verpackung und auch im Markenauftritt auf eine Bewerbung von CBD verzichtet.

Auch der Vertrieb von CBD-Blüten ist bisher umstritten. In den letzten Jahren wurden regelmäßig Hanf-Shops von der Polizei leergeräumt, die CBD-Blüten in ihrem Sortiment anboten.

Doch zumindest der Lebensmittel-Status dürfte sich spätestens bis nächstes Jahr geklärt haben. „Im besten Falle gibt es einen politischen Willen, das bereits vorher zu klären“, so Finn Hänsel. 

Wenn alles glatt läuft, könnten laut der Hochrechnungen der Sanity Group im Jahr 2028 bereits 17,8 Milliarden Dollar mit CBD-Produkten in der EU umgesetzt werden. 

Legalize it!

Medizinisches Cannabis und CBD-Produkte schön und gut, aber wie sieht das denn jetzt mit dem Freizeitkonsum in Deutschland aus? 

Bisher ist der natürlich illegal, wie an anderer Stelle schon erwähnt, ist eine Legalisierung in der nächsten Legislaturperiode allerdings nicht unwahrscheinlich. Gründe dafür gibt es zu genüge. 

Zum einen wäre da der Schutz der Konsument:innen, die beim Kauf von Cannabis bei Dealer:innen Gefahr laufen, gestrecktes giftiges Gras zu konsumieren. Des Weiteren kann Cannabis zwar bei übermäßigem Konsum psychische Erkrankungen begünstigen, doch für gesunde Erwachsene ist Cannabis weitaus ungefährlicher als Alkohol. 

Bisher gibt es nicht einen einzigen belegten Todesfall weltweit, der durch den Konsum von Cannabis ausgelöst wurde. Zum Vergleich: Die Todeszahl im Zusammenhang mit Alkohol oder Alkohol und Tabak gemischt, wird auf 74.000 Fälle jährlich geschätzt. 

Außerdem können durch den legalen Verkauf von Cannabis Steuern eingenommen und Kosten bei Polizei und Justiz eingespart werden. 

Das neu gewonnene Geld könnte dann in den Jugendschutz und in Präventionsarbeiten gegen Drogenmissbrauch gesteckt werden. Die gewonnenen Kapazitäten der Polizei und Justiz können für wichtigere Kriminaldelikte genutzt werden. 

Eine Studie unter der Leitung des Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Dr. Justus Haucap im Auftrag des deutschen Hanfverbandes berechnete einen Zuwachs von 2,66 Milliarden Euro, der nach der Legalisierung von Cannabis in die Staatskassen fließen solle. 

In der Summe sind bereits die Ersparnisse bei der Polizeiarbeit eingerechnet. Darüber hinaus setzen sich die 2,66 Milliarden durch direkte Steuereinnahmen auf Cannabisprodukte und weitere Steuerarten zusammen.

Der Wirtschaftswissenschaftler prognostiziert außerdem um die 20.000 neue Arbeitsplätze, die durch die Legalisierung entstehen könnten. 

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