Innovation & Future Diese Einstellung brauchen Gründer:innen, um erfolgreich zu sein

Diese Einstellung brauchen Gründer:innen, um erfolgreich zu sein

Ein Gastbeitrag von Lisa Steinhauser

Erfolgreiche Gründer:innen unterscheiden sich von nicht-erfolgreichen vor allem in dem Punkt, dass sie nach einer Niederlage nicht aufgeben, sondern gestärkt wieder aufstehen. Auch Bill Gates und Steve Jobs sind einige Male gescheitert, bevor sie mit Microsoft und Apple ihren großen Durchbruch hatten. 

Mit vier Jahren wollte ich „Erfinderin“ werden. Seit meinem 17. Lebensjahr weiß ich, dass das, was mich schon mein ganzes Leben begeistert hat, auf das Gründen zutrifft: Etwas ganz Neues, das Menschen das Leben einfacher macht, nicht nur von Grund auf zu entwickeln, sondern auch aufzubauen. Das ist meine Passion.

Dennoch hatte ich lange Zweifel. Werde ich eine Idee haben, die gut genug ist, um erfolgreich zu sein? Wie soll ich anfangen und wann ist der richtige Zeitpunkt? Ich weiß doch eigentlich gar nicht, wie man gründet. Diese Fragen standen mir lange im Weg und haben mich daran gehindert, aktiv zu werden. 

Mittlerweile habe ich festgestellt: Wer ein großes Ziel hat, wird immer einen Weg finden, um dieses zu erreichen. 

Um erfolgreich zu sein, brauchst du eine Vision

Jeder hat einen eigenen Antrieb. Ein Ziel, ein Gefühl, das einen motiviert, Lebenslust macht und dazu bewegt, Großes erreichen zu wollen. Wenn man das für sich gefunden und definiert hat, ist das schon die halbe Miete.  

Im Alter von 14 Jahren fragte ich mich, was der Sinn meines Lebens sei. Ich überlegte mir, was mich glücklich und zufrieden machen würde, wenn ich mit 80 Jahren auf mein Leben und all meine Erlebnisse und Taten zurückblicke. Nach einiger Zeit kam ich auf eine Antwort: Ich möchte meine wertvolle Lebenszeit effektiv genutzt haben, um einen positiven Einfluss auf die Welt und die Menschheit gehabt zu haben und ihnen so etwas zurückzugeben. 

Jede Entscheidung, die ich seitdem getroffen habe, richtete ich nach diesem Ziel aus. Für mich ist das die höchste Form der Selbstverwirklichung und somit eine intrinsische Motivation, an der ich stets festhalten werde. 

Gründen ist immer mit viel Energie-, Zeit- und Geldaufwand und dementsprechend einem hohen Risiko verbunden. Um dieses Risiko einzugehen und nicht bei der ersten Hürde wieder aufzuhören, braucht man eine solche Vision. Diese erinnert auch in harten Phasen daran, wofür man das alles macht. 

Gründer:innen brauchen keinen Plan B

Es gibt nur den einen Plan A. Das ist etwas, dass mir Manuela Sayin, Mitgründerin von matched.io, mitgegeben hat. Sobald man sich eine Alternative à la „Wenn das mit dem Gründen nicht klappt, werde ich eben Projektleiterin“ überlegt, wird man immer eine Entschuldigung finden. Und letztendlich den einfacheren Weg gehen. Wenn deine Passion das Gründen ist, wirst du mit deinem „Plan B“ nicht glücklich werden!

Man muss in der Lage sein, mit diesem Risiko leben und schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Man muss hinnehmen, dass die Möglichkeit des Versagens besteht, das jedoch noch lange kein Weltuntergang ist. Diese Einstellung macht mutig, verringert die innere Hürde, Neues zu versuchen und Risiken einzugehen. Mehr zum Thema „Fehler machen“ habe ich in diesem Artikel geschrieben.

Falls man nun doch merken sollte, dass Plan A nicht klappt, wird einem schon etwas einfallen. Der Fokus bleibt dabei jedoch der Gleiche.

Sei mutig und greife nach den Sternen

Als ich mich im Jahr 2019 für den Top Talents under 25 Award bewarb, hatte ich nicht damit gerechnet, ausgezeichnet zu werden. Meine Motivation war, dass ich in jedem Fall etwas aus den Fragen der Bewerbung mitnehmen können werde, da ich die Chance darin sah, mich in einigen Punkten selbst zu reflektieren. Letztendlich lernte ich durch die Awardverleihung viele tolle, motivierte junge Menschen kennen. Ein Netzwerk, von dem ich schon viel profitiert habe. 

Habe Mut, unkonventionelle Wege zu gehen, um Ziele zu erreichen und dazu in die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Nur so kann das volle Potenzial ausgeschöpft werden. Es lohnt sich immer, die Extrameile zu gehen und jede Chance wahrzunehmen, die einem vor die Füße fällt. Die zusätzliche Arbeit wird sich in jedem Fall auszahlen. 

Mit einer solchen Einstellung und stetigem Fokus auf das eigentliche große Ziel kann man nur gewinnen und wird seinen Weg gehen. Und zwar in die individuell richtige Richtung. 

Lisa Steinhauser ist Teilnehmerin des technischen Studienorientierungs- und vorbereitungsjahres „proTechnicale“. In diesem Rahmen machte sie ein Praktikum beim HR Tech-Startup „matched.io“, wobei sie ihre ersten Berufserfahrungen sammelt. 

Lisas Ziel ist es, später einmal selbst ein Tech-Startup zu gründen, mit dem sie gesellschaftliche oder Umweltprobleme lösen kann. Für ihr Engagement und Interesse wurde sie im Jahr 2019 mit dem „Top Talents under 25“-Award ausgezeichnet.

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