Leadership & Karriere Jan Frodeno: „Ich hatte nie das Verlangen nach Absicherung“

Jan Frodeno: „Ich hatte nie das Verlangen nach Absicherung“

Es gibt ja auch eine eigene Frodissimo-Line in eurem Angebot. Ist da dann nochmal speziell dein Geschmack mit eingeflossen?

Das ist im Prinzip aus dem eigenen Merchandise in den Jahren vor Ryzon entstanden. Wir brachten jedes Jahr zu Hawaii T-Shirts oder Cappies heraus, die wir in der Garage selber verpackt und einzeln rausgeschickt haben. Da war es dann der logische Schritt das auch in Ryzon zu integrieren, besser zu machen und weiter auszubauen.

Mittlerweile haben wir auch eine komplette Frodissimo-Line fürs Training, die ich nach meinen Wünschen mitgestalten kann. Die Produkte sind im Design reduziert, aber mit kleinen aber feinen Details, wie ein paar Racingstreifen oder einem Motivationsspruch, der versteckt in die Klamotte eingelassen ist.

In der Frodissimo-Line findet man auch Kaffeetassen und Bohnen im Angebot. Was hast du mit Kaffee zu tun?

Kaffee ist mein Elixir. Jeden Tag. Schon seit Jahren. Und der Kaffee ist auch im Prinzip die Geburt von „Frodissimo“. Ein Sponsor hatte mir 2008 zum Olympiasieg 100 goldene Kaffeepackungen mit dem Aufdruck „Frodissimo“ geschenkt. Seither gibt es auch keine Autogrammstunden mehr, sondern nach Möglichkeit „Kaffeekränzchen“.

Die Idee ist daraus entstanden, dass ich Autogramme irgendwie komisch finde. Du setzt dich hin und unterschreibst deinen Namen ein paar hundert Mal auf einen Zettel und ich frage mich, warum das jemandem etwas gibt. Die kannst du auch einfach ausdrucken.

Die Leute sollen etwas Persönliches haben und mir ist Kaffee wichtig. Also haben wir gesagt: Wir bringen guten Espresso auf die Messen. Dann haben wir die Autogrammstunden mit Kaffee veranstaltet, wo sich die Leute ihren Kaffee abholen können und man auch einen persönlichen Moment hat, um wenigstens einen kurzen Talk zu führen oder währenddessen ein Selfie zu machen.

Die Leute wollten dann diesen Kaffee auch mit nach Hause nehmen. So kam dann das eine zum anderen und wir haben den Kaffee zum Verkauf angeboten. Und daraus sind dann weitere „Merchandise Produkte“ entstanden. Anfang des Jahres haben wir unseren langjährigen Traum dann wahr gemacht und ein Café in der Altstadt von Girona, meinem Wohnort, eröffnet.

Was würdest du denn sagen, was für dich einfacher ist: Ein Unternehmen führen oder Profisportler zu werden?

Das ist, glaube ich, in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich. Aber als Profisportler hast du definitiv nur eine Chance. Es ist ja oft so, dass Unternehmer in ersten Projekten scheitern, bevor sie wirklich den großen Erfolg haben. Das ist, glaube ich, so eine Absolutheit im Sport, die es im Business nicht gibt.

Aber andererseits sehe ich auch sehr viele Parallelen wie das Teambuilding, Leute motivieren, Leute auf den Weg mitzunehmen, mit Druck umzugehen und am Tag X performen. Das sind Sachen, die mir der Sport natürlich beigebracht hat, die auch im Business sehr wichtig sind. Es gibt mehr Parallelen, als die meisten wahrscheinlich vermuten würden.

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