Leadership & Karriere Jan Frodeno: „Ich hatte nie das Verlangen nach Absicherung“

Jan Frodeno: „Ich hatte nie das Verlangen nach Absicherung“

Wie bist du denn sonst immer mit dem Druck umgegangen, weil du für viele eben Hoffnungsträger warst?

Druck ist etwas Wunderbares, wenn man gut vorbereitet ist, weil er natürlich sehr besondere Situationen hervorruft, durch die ich das meiste aus mir herausholen kann. Irgendwo brauche ich den Druck, um im Training und der Vorbereitung akribisch zu sein und Gas zu geben.

Wie kriegst du es hin, dich immer wieder in neue Höhen zu pushen und nie zufrieden zu sein?

Ich glaube, dass die Decke noch nicht erreicht ist. Ich bin immer der Meinung, dass noch was geht und gerade die Verbesserung ist einer meiner größten Motivatoren. Schau dir mal 2016 an, das war ein Weltrekord mit Radsturz, wo ich kurz im Busch gelandet bin. Es fasziniert mich immer wieder zu sehen, wie gut es gehen könnte und die Neugier treibt mich nach wie vor an.

Wo kam auf einmal der neue Ansporn her, neben diesem ganzen Hustle mit der Klamottenmarke Ryzon auch noch in das Unternehmertum einzusteigen?

Ich kannte die Konrad Brüder, die Ryzon mit einem Freund gegründet haben. Die haben mich dann gefragt: Hast du nicht Bock mitzumachen? Das war das erste Mal, dass ich überhaupt mit dem Thema Unternehmertum konfrontiert wurde. Im ersten Moment war ich auch nicht so überzeugt.

Warum sollte ich da mitmachen, anstatt einfach die Kohle von einem Sponsor mitzunehmen? Aber die Möglichkeit, sich zu engagieren, auszutoben und so die sehr bunte Triathlonkleidungslandschaft selbst ein bisschen umzugestalten, hat mich überzeugt. Und irgendwann wagst du dann den Sprung und sagst: Okay, ich will es probieren. Mit Ryzon kann ich mich persönlich noch einmal anders verwirklichen.

Jan Frodeno
© Ryzon

Was für eine Rolle nimmst du in dem Unternehmen ein?

Meine Rolle ist neben Gesellschafter vor allem Tester zu sein. Und zudem habe ich in den letzten 20 Jahren im Ausdauersport schon viel gesehen und auch probiert. Ich kann somit schon auch vorher sagen, was geht und was vielleicht nicht. Ich glaub auch, dass ich mit meinem Anspruch als Profi die Jungs in der Entwicklung hin und wieder stresse, aber vor allem auch antreibe, neue Wege zu beschreiten. Zudem gebe ich der Marke auch eine gewisse Bekanntheit und Credibility.

Die Bekanntheit war besonders am Anfang mit das Wichtigste. Denn die qualitativen Stoffe, die wir jetzt aus recycelten Materialien herstellen, hatten wir damals noch nicht. Aber glaub mir, wenn das Zeug nicht gut wäre, würde ich es nicht tragen.

Und ihr produziert jetzt aus komplett recyceltem Material?

Nicht komplett, aber zu großen Teilen. Es gibt Sachen, die kannst du nicht aus recyceltem Material machen. Aber die ganze Firma ist sehr stark auf Nachhaltigkeit angelegt.

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