Life & Style Dieses Startup baut eine Plattform für personalisierte Star-Videobotschaften

Dieses Startup baut eine Plattform für personalisierte Star-Videobotschaften

Zwei Scheine für den Gruß ins Postfach: Die Hamburger Henning Manninga und Oliver Schulze bauen mit Wewave die Plattform für personalisierte Videobotschaften von Prominenten.

Blondes, langes Haar, Schnauzer, zarter Spitzbart, Hippie-Sonnenbrillen, bunte Outfits und viele Pseudonyme: Frank Zander ist ein Urgestein der deutschen Comedy- und Schlagerszene. Das deutsche TV-Gesicht schlechthin, in der Hit-Vita den 80er-Blödel-Rap „Hier kommt Kurt“, aber eben auch seine personalisierten Geburtstagslieder. Die nimmt er seit 1997 auf Wunsch für seine Fans individuell auf und verkauft sie als CD.

„Zander ist der Pionier des personalisierten Celebrity-Geschenks“, sagt Henning Manninga. Er muss es wissen, denn Manninga ist einer der beiden Gründer von Wewave, einer Plattform, die der Kundschaft genau diese Momente der Überraschung und Freude zaubern will, die auch Frank Zander mit seinen personalisierten Liedern schafft.

„Frank Zander ist damit schon lange erfolgreich. Ich fand das einfach genial und habe mir gedacht, dass man das ja auch größer aufziehen könne“, sagt Manninga. Sein Pitch für Wewave: Jeder kann individuelle Videobotschaften von bekannten Persönlichkeiten kaufen.

Personalisierte Videos für alle

Wewave erinnert natürlich an die Videosharing-Plattform Cameo aus den USA. Dort treffen Fans auf internationale Stars verschiedener Branchen, können Videobotschaften anfragen, an Talks teilnehmen und mit ihren Lieblingsstars live gehen – für eine Menge Geld versteht sich. In den USA ist Cameo ein Hit und das schon seit geraumer Zeit. Zugute kommt dem Vorreiter, dass Fans ihren Stars so nahe wie möglich kommen wollen – und diese Stars sich nicht zu schade sind, für kurze Videos oft mehrere Hundert Dollar zu kassieren.

Gerade in Zeiten, in denen Konzerthallen leer bleiben mussten, ist das für viele kein verkehrtes Nebengeschäft. Die Fans holen sich den Auftritt aufs Smartphone. Enter Cameo als Vermittler – und im deutschsprachigen Raum nun auch Wewave, wo mittlerweile Promis aus Sport, Musik, Fernsehen und dem Bereich Social Media winken.

Die Gründer Manninga und Oliver Schulze sind gelernte Veranstaltungskaufleute. Manninga hat 2006 eine Agentur für Tourismus und Reisen gegründet, Schulze 2005 eine Konzertagentur. Beides Branchen, die in der Pandemie gelitten haben. Und beides Branchen, in denen das Besondere, das Einzigartige den Menschen gutes Geld wert ist. Das Jahr 2020 eignete sich also, um die neue Geschäftsidee ins Rollen zu bringen.

Gegründet haben Manninga und Schulze Wewave allerdings bereits im September 2019 in Hamburg. „Oliver und ich wollten schon lange zusammen gründen. Da hatten wir das erste Mal nach einer langen Zeit das Gefühl, wir haben etwas gefunden, das Potenzial hat“, sagt Henning Manninga.

„Da hatten wir das erste Mal nach einer langen Zeit das Gefühl, wir haben etwas gefunden, das Potenzial hat“

Während die Aufträge ihrer Agenturen aufgrund der Pandemie weniger wurden, brachten Manninga und Schulze Wewave schneller voran. Ein zweites Standbein, das sich schon wenige Monate später als Herzensprojekt und Fulltimejob entpuppte. „Wir haben unsere eigenen Unternehmen damals ganz nach Bootstrapping aufgezogen. Wir sind aber beide keine Programmierer, deshalb mussten wir uns für Wewave digitale Profis mit ins Boot holen“, sagt Manninga.

Den technischen Part übernahm die Digitalagentur 21 Torr aus dem schwäbischen Reutlingen, die die Grundbausteine für Wewave errichtete, also App und Plattform. Schulze kümmert sich um die Akquise der Prominenten, Manninga ist für das Marketing und Kooperationen zuständig. Im Herbst 2020 ging Wewave offiziell an den Start: Mit einer App für die Promis und einem webbasierten Angebot für die Fans.

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