Life & Style Dieses Startup baut eine Plattform für personalisierte Star-Videobotschaften

Dieses Startup baut eine Plattform für personalisierte Star-Videobotschaften

Forcher und Meijer kommen aus anderen Branchen, aus anderen Generationen. Beide haben allerdings Erfahrungen vor der Kamera. Laut Schulze ist das für Wewave aber kein Muss. „Die Promis müssen keine großen Medienerfahrungen haben. Das kommt einfach mit der Zeit“, sagt er. Dennoch überlegen sich die beiden Gründer gut, wer für ihre Plattform infrage kommen könnte.

Besonders beliebt: sogenannte Typen. Etwa die Schauspieler Ralf Richter und Martin Semmelrogge, dessen Privatleben in den vergangenen 30 Jahren ganze Sonderausgaben von „Bunte“ und „Gala“ füllen könnte. „Deren Videobotschaften sind zu 100 Prozent immer einzigartig“, sagt Manninga.

Doch das Wachstumsversprechen von Wewave lauert vielleicht an einer anderen Stelle – bei den Nicht-Promis. Menschen, die in ihrer Branche relevant sind und dort eine kritische Masse an Bekanntheit erlangt haben. „Es ist zum Beispiel eine Lachtrainerin dabei“, sagt Manninga. „Sie ist nicht extrem bekannt, aber sie hat eine treue und aktive Fanbase.“

Natürlich wünschen sich die Gründer, dass immer mehr Promis dazustoßen, sagt Schulze: „Wir kämpfen uns vor, wissen aber auch, dass es einfach noch Zeit braucht. Wir müssen die richtigen Partner:innen finden und unser Netzwerk weiter ausbauen.“

„Wir müssen die Menschen davon überzeugen, dass es etwas Gutes ist“

Bei der Akquise der Teilnehmenden kommt es auf die Überzeugungsarbeit an, sagt Schulze: „Wir müssen die Menschen davon überzeugen, dass es etwas Gutes ist.“ Ist ein Promi erst einmal dabei, steigt er zunächst mit Videobotschaften für private Zwecke ein. Später kann er auch personalisierte Nachrichten für Unternehmen anbieten.

Das soll übrigens das zweite große Standbein von Wewave werden. „Für uns ist es wichtig, dass wir auch Testimonials für mittelständische Unternehmen ermöglichen können“, sagt Manninga. Das bleibt aber derzeit noch unterrepräsentiert: Personalisierte Videobotschaften zu Anlässen wie Geburtstagen, Hochzeiten oder anderen Feiertagen sind die beliebteren Optionen.

Über 120 Prominente konnten Manninga und Schulze bisher von der Teilnahme überzeugen. Unterstützung bekommen die Gründer von studentischen Aushilfen, eine externe Marketingagentur hilft beim Onlinemarketing. Das zielt auf eine breite Masse, denn die Werbung für den einzelnen Promi kann am besten immer noch eine Person machen: der Promi selbst.

Momentan konzentriert sich Wewave noch auf den deutschen Markt, doch auch das soll sich bald ändern. Die übergeordneten Ziele: „Wir wollen, dass uns schnell viele Leute in Deutschland kennen. Mittelfristig wollen wir dann ins Ausland expandieren“, sagt Manninga.

Dafür steckt Wewave aktuell in einer zweiten Finanzierungsrunde: „Neue Produkteinführungen, die Etablierung als Marktführer in Deutschland und die Expansion ins Ausland stehen fest, aber das sind große Projekte, die finanziert werden müssen.“ Außerdem arbeitet das Startup gerade an neuen Features. Noch diesen Monat will Wewave Videoanrufe mit den teilnehmenden Prominenten anbieten.

„Diese Plattform gab es bisher so noch nicht“

Schaut man sich das bisherige Feedback an, können Manninga und Schulze zuversichtlich sein. Meijer sagt: „Diese Plattform gab es bisher so noch nicht. Auf Wewave finden sich Schauspieler, Sportler, TV-Persönlichkeiten und Influencer. Es ist eine Win-win-Situation. Die Fans bekommen eine persönliche Nachricht, und wir helfen für den guten Zweck“, sagt Meijer.

Auch Forcher sieht in Wewave eine große Chance: „Für uns Künstler:innen ist der Kontakt zu den Fans essenziell. Durch eine Plattform wie Wewave kann ich meinen Fans eine große Freude machen und gleichzeitig etwas Gutes tun.“ Sie sieht für sich ein großes Potenzial in der Nutzung, sagt aber auch, dass es wohl Zeit braucht, bis die Plattform noch bekannter wird.

Vielleicht braucht es für den nächsten großen Schritt in die Masse dann einfach das gute alte Reaction-Video, das viral geht. Denn Manninga formuliert seinen Anspruch so: „Wir wollen geniale Reaktionen auf die Videos bekommen. Dass die Leute am Frühstückstisch sitzen und ihnen das Brötchen aus der Hand fällt.“

Manninga sagt, dass er diesen Effekt teils bereits sieht – jetzt muss der Freudenausbruch nur noch alle erreichen. Oder er geht über noch mehr Promis: Frank Zander wäre kein schlechter Kandidat.

Im Dossier der vierten Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Thema Sales & Retail. Mit Blick auf unsere Titelgeschichte sei gesagt: Wir brauchen eine OnlyFans-Strategie! Außerdem ist es eine sehr musik- und kunstlastige Ausgabe geworden: Drangsal, Kool Savas, Ju Schnee, Simon Lohmeyer, Rapperin Little Simz – alle dabei. Dies und noch viel, viel mehr gibt es am Kiosk eures Vertrauens – oder wie immer hier im Aboshop.

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