Leadership & Karriere Warum Business-Leute auf die Tipps von BlackRocks CEO hören sollten

Warum Business-Leute auf die Tipps von BlackRocks CEO hören sollten

Ein Gastbeitrag von Nils Seebach, CFO der Digitalberatung Etribes und Aufsichtsrat

Seit einigen Jahren wendet sich Larry Fink in einem „Letter to CEOs“ im Namen all der Investor:innen, die über den weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock und deren Investmentprodukte an Unternehmen beteiligt sind, an die CEOs dieser Unternehmen. Der BlackRock-Chef macht in den Briefen deutlich, in welcher Verantwortung die Entscheider:innen stehen und macht auf Trends sowie Herausforderungen aufmerksam.

Ein Must-read für alle C-Levels in Start-ups, Familienunternehmen oder Konzernen – mit folgenden Highlights:

Gewinnstreben vs. Rentabilität

Unternehmen haben immer einen gesamtgesellschaftlichen Impact, darüber besteht spätestens seit den Klima-Protesten von Fridays For Future und Co. kein Zweifel mehr. Unter anderem aufgrund solcher Bewegungen ist besonders oft vom „Stakeholder-Kapitalismus“ (Fokus auf alle möglichen Impact-Gruppen) als Gegensatz zum „Shareholder-Kapitalismus“ (Fokus auf Renditen der Aktionär:innen) die Rede. 

Larry Fink geht explizit darauf ein – und zeigt, dass hinter dem Begriff mehr steckt, als nur ein Buzzword: „In der heutigen global vernetzten Welt muss ein Unternehmen Werte für alle seine Stakeholder schaffen und von ihnen geschätzt werden, um langfristig Werte für seine Shareholder zu schaffen.“ 

Fink schreibt dann, dass ein kurzfristiges Gewinnstreben zwar Märkte belebt, Erfolg aber nur durch langfristige Profitabilität definiert wird. Genau daran müssen besonders Start-ups arbeiten, um dauerhaft zu bleiben. Familienunternehmen und Mittelständler dagegen – die schon lange am Markt sind, aber aktuell vor besonderen Herausforderungen stehen – sind aufgefordert, sich ständig neu zu erfinden. Beispielsweise mit neuen, digitalen Geschäftsmodellen. Sonst riskieren sie, „von neuen Wettbewerbern ersetzt zu werden.“

CEOs als Nordsterne

Fast übersieht man diesen Satz, der aber einer der wichtigsten des gesamten Briefes ist: „Für CEOs war es noch nie so wichtig wie heute, eine einheitliche Stimme, einen klaren Purpose, eine kohärente Strategie und eine langfristige Perspektive zu haben.“ Wer seinen LinkedIn-Feed durchscrollt, sieht immer mehr Menschen, immer mehr Executives, die – im Namen ihrer Unternehmen – Erfahrungen und Visionen teilen. Damit deuten sie wie ein Nordstern „in einem turbulenten Umfeld“ ihren internen wie externen Stakeholder:innen die Richtung, in die es gehen soll. Es geht bei der CEO-Kommunikation um langfristiges Denken und Handeln, aber gleichzeitig auch um das Vorleben eines konstanten Wandels. Die Ära der verwaltenden Technokraten ist vorbei – falls es jemals wirklich eine Zeit dafür gab. 

Letter to CEOs
Nils Seebach, CFO der Digitalberatung Etribes, und Aufsichtsrat (Credits: Etribes)

Wichtig dabei: Nur wer visionär aber realitätsnah ist, bleibt relevant. Stakeholder:innen „wollen nicht hören, wie wir als CEOs uns zu jeder Frage des Tages äußern. Aber sie müssen wissen, wie wir zu den gesellschaftlichen Themen stehen, die für den langfristigen Erfolg unserer Unternehmen unabdingbar sind.“ Anders formuliert: „Jedes Unternehmen und jede Branche wird sich durch den Übergang zu einer net zero world verändern. Die Frage ist: Werden Sie führen oder werden Sie geführt werden?“

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