Innovation & Future Warum es so umständlich ist, internationale Bahntickets zu kaufen

Warum es so umständlich ist, internationale Bahntickets zu kaufen

Doch für eine funktionierende übergreifende Bahnkartenplattform bräuchte es dreierlei, erklärt Worth: „Fahrplandaten, um die Strecke zu planen. Ticketingdaten, um die Fahrkarten verkaufen zu können. Und Livedaten, um zu wissen, ob etwas auf der Fahrt schiefgegangen ist.“ Und bei allen dreien gibt es Probleme, selbst in angrenzenden Nachbarländern wie Polen oder Dänemark.

Foto: Patrick Schneider CC0

Dabei könnte jetzt die Stunde der langen Zugreisen sein. Denn die Menschen wollen durchaus vom Flugzeug auf die Schiene umsteigen, das jedenfalls gaben 42 Prozent der Deutschen in einer Umfrage der NGO Germanwatch an, im TGV-Land Frankreich waren es sogar 61. Der Wille ist da, aber nicht der Weg. Und da Menschen eben auch sparsam und bequem sind, finden sie im Flugzeug noch oft das unkompliziertere und schnellere Angebot.

Google findet die Verbindung

Das Beispiel von Wladiwostok nach Lissabon ist absichtlich übertrieben gewählt, maximale Herausforderung. Aber nicht unmöglich. Google Maps jedenfalls liefert in Sekundenbruchteilen eine Streckenführung mit Bahn und Bus. Neun Tage und 21 Stunden dauert es vom Japanischen Meer bis an den Atlantik. Nicht die komfortabelste Verbindung, sicher, aber bis hin zu den einzelnen U-Bahn-Stationen in Moskau weiß Google, wie man den Kontinent durchquert.

Die DB hinkt dabei hinterher: Bis 2025 wolle die Bahn mit anderen europäischen Anbietern ein gemeinsames Informations- und Fahrscheinsystem aufbauen, teilt eine Sprecherin mit. Doch um auch etwas Nettes über das bereits verfügbare internationale DB-Buchungsportal zu sagen: Es ist ein Fortschritt.

Zum Beispiel kommt man damit ohne Umstieg von Brünn in Tschechien nach Berlin. Im EC dauert es sieben Stunden und fünf Minuten, kostet kaum 28 Euro. Auch für weitere Strecken findet es eine Verbindung: Brünn bis Madrid, siebenmal umsteigen, darunter in Müllheim (Baden) und Barcelona.

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