Life & Style Apple Music: Mit Beats gegen die Konkurrenz battlen

Apple Music: Mit Beats gegen die Konkurrenz battlen

Daher eben auch Nejati als Brückenkopf. Die Zusammenarbeit mit den Protagonisten aus der Kultur gehört zum Hauptteil seiner Arbeit. Es werden Künstler-Radioshows umgesetzt, die nach Belieben von den Künstlern selbst gestaltet werden können. „Wenn Artists selbst ihre eigene Geschichte nachhaltig mit unserer Hilfe erzählen können – jenseits von kurzen Momentaufnahmen auf Social Media – dann haben wir einen sehr guten Job gemacht“, sagt er.

Apple Music
Credits: Memo Filiz

Zum anderen werden Playlisten händisch von eigenen Apple-Redaktionen gepickt. Das spielt vor allem noch kleinen Künstlern in die Karten, die es im Streamingbusiness schwer haben, weil Algorithmen den Nutzern die immer gleichen Künstler und Songs in die Feeds spülen, um sie auf diese Weise in der App zu halten.

Der Algorithmus hat das gelernte Top-40-Prinzip mittlerweile einfach zu gut verstanden. Nejati sagt: „Klar ist am Ende auch die Frage: Kommt der Song überhaupt an? Aber wenn wir überzeugt sind von der Musik oder von einer Vision der Künstler, dann ist das erst einmal das Einzige, was für uns zählt.“

Nejati bekommt dann aber vielleicht doch noch Unterstützung von der Technologie: Mit dem Feature 3D-Audio will Apple Musikliebhaber wie auch den Durchschnittsnutzer abholen. Die Technik an sich ist auch als Dolby Spatial Audio oder Dolby Atmos bekannt. Selbst mit einfachen Kopfhörern soll der Sound atmosphärischer klingen und Musikstücke neu wahrgenommen werden. Nejati sagt, dass man bei vielen Songs ganz neue Instrumente entdecke.

Für die Künstler selber vielleicht nicht ganz uninteressant: Auf diese Weise sollen neue Klangerlebnisse geschaffen werden. „Es geht darum, den Artists ein neues Werkzeug an die Hand zu geben“, sagt Nejati. „Wenn sie die Technologie besser verstehen möchten, holen wir sie ins Studio und erklären ihnen, wie es funktioniert.“

Apple war immer hervorragend darin, Hardware für Nerds zu bauen, die nicht als Nerds wahrgenommen werden. Die nächste Stufe sieht Inhalte vor, denen man nicht anmerkt, dass ein großer Konzern dahintersteckt.

Vielleicht keine ganz leichte, aber eine interessante Aufgabe. Es ist ein bisschen so, als müsste Nejati spätnachts einen Coder mit Laptop unter dem Arm aus dem Coworking-Space heil über die Rigaer Straße bringen.

Dieser Text stammt aus unserer Ausgabe 3/22. In unserem Dossier dreht sich dieses Mal alles um das Thema Climate-Tech. Auch mit dabei: Wie der Head of Hiphop dem Streamingriesen Apple Music endlich eine junge Zielgruppe zuführen soll. Außerdem: Was passiert im Super Startup Adventure Camp Barcelona? An welcher veganen Alternative arbeitet das Food-Tech-Startup Perfeggt? Und noch vieles mehr…

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