Green & Sustainability Flasche für Flasche – Wie das Social-Startup Share Ungleichheit bekämpfen will

Flasche für Flasche – Wie das Social-Startup Share Ungleichheit bekämpfen will

Das soziale Unternehmen Share spendete laut eigener Aussage im letzten Jahr knapp zwei Millionen Euro, um damit Menschen in Not zu helfen. Dabei gilt das Prinzip: Für jede verkaufte Ware wird die gleiche Ware an Menschen in Not gespendet. Wer sich zum Beispiel eine Wasserflasche von Share kauft, finanziert den Bau eines Brunnens mit.

Wir haben mit Ben Unterkofler, einem der Gründer des Startups gesprochen. Dabei ging es um seine Schauspielervergangenheit, die heutige Mission des Unternehmens und was in der Zukunft geplant ist.

Bevor du als Unternehmer tätigt wurdest, hattest du eigentlich eine vielversprechende Schauspielkarriere vor dir. Wieso hast du den Weg nicht weiterverfolgt?

Ich habe mit der Schauspielerei angefangen, als ich 13 war. Aufgehört habe ich, als ich 22 war. Damals war es einfach faszinierend, in die Rolle reinzuschlüpfen. Aber ich habe gemerkt, dass es gar nicht das ist, was mich erfüllt.

Was bis heute gleichgeblieben ist: Ich bin schon immer an menschlichen Schicksalen und dem Thema Ungleichheit interessiert. Für mich war der wirkliche Impuls, Probleme anzugehen und Ungleichheit bekämpfen zu wollen. Von der Schauspielerei bis zum Social Entrepreneurship ging das über mehrere Etappen.

Welche Etappen?

Ich habe angefangen, BWL und Politik zu studieren. Ich bin in den Bundestag gegangen, habe dann auch im Europäischen Parlament für Martin Schulz gearbeitet. Ich habe auch dort gemerkt, demokratische Prozesse sind wichtig, aber für mich war es faszinierender zu überlegen: Wie kannst du mit smarten Ideen viel erreichen?

Der deutsche Spendenmarkt ist ca. 5 Milliarden Euro groß, der Konsummarkt ist ca. 255 Milliarden Euro groß. Was wäre, wenn wir von den 255 Milliarden etwas abzwacken, um es auf den Topf der 5 Milliarden drauf zu tun?

Gab es Vorteile als ehemaliger Schauspieler, die du in der Unternehmenswelt nutzen konntest?

Nicht direkt, aber du hast natürlich eine gewisse Arbeitserfahrung gesammelt, die dir hilft. Wie bewegst du dich in einem Netzwerk von verschiedenen Stakeholdern? Wie musst du dich selbst verkaufen? Wie bildest du deine eigene Marke? Ich kann auf ein starkes Netzwerk mit vielen interessanten Persönlichkeiten zurückgreifen.

Beispielsweise stehe ich nach wie vor sehr eng mit der Filmakademie, die den Deutschen Filmpreis organisiert, in Verbindung. Die unterstützen wir mit Share und helfen uns gegenseitig. Dann ist da noch die Kreativität. Kreativ zu arbeiten, hat mir geholfen, mich zu öffnen und mich in die individuellen Perspektiven der Stakeholder hineinzuversetzen.

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