Life & Style Tipps von echten Boomern für deinen nächsten Dienstwagen

Tipps von echten Boomern für deinen nächsten Dienstwagen

In den letzten Wochen haben wir herausgefunden, was die Generation Z von Mobilität erwartet, außerdem, mit welchen Problemchen sich Millennials herumschlagen. Im letzten Generationen-Teil unserer Serie über intelligentes Flottenmanagement setzen wir allerdings den krönenden Abschluss. Denn wir holen ganz besonders berufene Stimmen ran: Wir lassen die zu Wort kommen, die ein ganzes Berufsleben lang Erfahrung hinterm Steuer ersessen haben. Boomer!

Dazu haben wir über Schleichwege im Verlag den Kontakt zu echten Ü-50-Menschen hergestellt, für die der Dienstwagen heiliger ist als das 15. Monatsgehalt und der Incentive-Kurztrip nach Budapest. Was haben die zu sagen? Welche Tipps und Tricks haben die parat? Let’s roll:

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Ronald, 54, Hamburg, Herstellung
Ich sage immer: Herr Nussbaumer. So nenne ich das Prinzip, wie ich den besten Dienstwagen bekomme. Das ist nämlich der Mann, der beim Händler für mich zuständig ist. Herr Nussbaumer betreut mich seit fast 20 Jahren, so lange bin ich schon im Konzern. Und wir sind nicht nur alle zwei Jahre in gutem Kontakt, wenn ein neuer Wagen fällig wird, sondern immer mal wieder zwischendurch. Einmal hat er mir einfach so ein Souvenir aus der Dominikanischen Republik mitgebracht, wo er im Urlaub war. Das fand ich eine sehr nette Geste. Wir haben das dann im nächsten Urlaub erwidert. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Und so muss ich mir nie Gedanken machen, ob das Paket, das ich mir für den Wagen aussuche, nicht doch etwas umfangreicher wird. Stellt euch mit den Händlern gut!
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Petra, 52, Köln, Medien
Ich habe seit nun 26 Jahren einen Dienstwagen, kann mir das Leben überhaupt nicht mehr anders vorstellen. Den ersten habe ich bekommen, als ich noch Single war, dann hat mich der Dienstwagen durch alle Lebensstationen mit begleitet: Ich hatte einen Freund, mit dem ich in den Urlaub gefahren bin, der wurde dann mein Mann. Wir haben nun drei Kinder, alle erwachsen. Mein Tipp: Dem Dienstwagen darf man nicht ansehen, dass er privat genutzt wird. Ich habe mich immer für Kindersitze und Spielzeug darin geschämt, ich weiß selber nicht genau, warum. Darum habe ich jeden Sonntagabend die ganzen Privat-Utensilien immer rausgenommen. Wenn ich jetzt sehe, wie manche Kollegen mit ihren Autos umgehen, wird mir schlecht. Fehlt nur noch der „Baby an Bord“-Sticker. Grauenvoll. So viel Professionalität muss doch bitte sein.
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Frederik, 57, Hannover, Versicherung
Hättet ihr mir die Frage vor zehn gestellt, hätte ich noch gesagt, dass ich auf die G-Klasse schiele. Nein, das ist ein Witz, die passt ja gar nicht unter mein Carport. Und mittlerweile nervt mich mein Enkel schon mit E-Fahrzeugen und Umweltschutz, so dass ich den wahrscheinlich stark überzeugen müsste, sich in so ein Riesengefährt zu setzen. Ich fahre mittlerweile seit drei Jahren einen Hybrid als Dienstwagen und bin sehr zufrieden. Daher hier mein Tipp: Wer seine Beziehung zur jüngeren Generation verbessern will, sollte die großen Benziner-Dienstwagen aufgeben.
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Maren, 51, Berlin, F&B
Früher dachte ich immer, ich müsste mit einem großen Modell Eindruck bei Kunden schinden. Das war auch so ein bisschen die Zeit, gerade in der Gastronomie, wo ich mit vielen Entscheidern zu tun habe. Aber das ist jetzt vollkommen egal geworden – wobei ich nicht weiß, ob es einfach an mir liegt und es mir komplett egal geworden ist, was Leute denken. Die Pandemie hat die Abläufe und den Kontakt mit Kunden derart radikal professionalisiert, dass niemand mehr auf Signale wie „große Karre gleich Erfolg“ achtet. Wenn ihr mich fragt: sehr angenehme Entwicklung. Allerdings bin ich schon ganz froh, nicht im Kleinwagen bis teilweise nach Dresden zu müssen. Langstrecke geht immer noch am besten in der angenehmen Limousine. Und die habe ich mir in all den Jahren auch erarbeitet. Manchmal – ganz selten – genieße ich es schon, wenn die Jüngeren im Unternehmen verstohlen auf meinen Wagen schielen.
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Heike, 56, Augsburg, Bildung
Letztens war ich mit meiner Freundin in Österreich, ganz spontan, drei Tage. Wir haben uns freigenommen und binnen 30 Minuten die Unterkunft gebucht, alles zum Wandern und Schwimmen in meinen Dienstwagen geworfen und sind losgefahren. Vor der Grenze noch einmal getankt, mehr gab es nicht zu beachten. Dies war das erste Mal, dass ich den Dienstwagen in dieser Weise privat nutzte, ich habe ihn erst seit drei Jahren – und ich hatte immer Bedenken, die aber in unserer Firma völlig unbegründet sind. Es war ein echtes Erweckungserlebnis: Die Freiheit, das Auto als Mittel für private Fluchten zu nutzen, ist wunderbar. Mein Tipp: Kombi nehmen. Dann passt auch größeres Sportgerät rein.

Und da ist das Fazit: Der Dienstwagen ist das ideale Flucht-Mobil für alle, die eh schon auf dem Rückzug aus der Arbeitswelt sind. Dazu zwei Gedanken: Wenn große Bewegungen wie FIRE (Financial Independence, Retire Early) demnächst ihren großen Siegeszug antreten, dürften sich die Boomer-Gedanken bei Millennials und Gen Z fortsetzen. Und zweitens: Wie kommt man jemals wieder vom Dienstwagen weg, wenn man Jahrzehnte lang dieses offensichtlich wunderbare Privileg nutzen konnte? Wie soll die Mobilitäts-Flatrate das erweiterte Büro ersetzen?

Dem gehen wir demnächst hier nach. Bis bald!

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