Life & Style Die Reboots von „Twilight“ und „Harry Potter“ sind gieriger Content-Vampirismus

Die Reboots von „Twilight“ und „Harry Potter“ sind gieriger Content-Vampirismus

Erst „Harry Potter“ und jetzt „Twilight“. Zwei der größten Teenager-Filmerfolge kommen zurück, diesmal nicht auf die Kinoleinwand, sondern als Serie.

Dass es eine Neuauflage von „Twilight“ geben sollte, berichtete nun der Hollywood Reporter. Dahinter steht die Produktionsfirma Lionsgate. Auch die Autorin der Buchreihe Stephenie Meyer soll wohl auf irgendeine Art involviert sein.

Wer die Hauptrollen spielen soll, steht wie viele andere Details noch nicht fest. Kristen Stewart und Robert Pattinson dürften es wohl kaum sein. Die beiden haben mit ihrer Rollenauswahl in den letzten Jahren gezeigt, dass sie möglichst wenig mit Vampir-Romantik zu tun haben wollen.

Zeitalter der Reboots

Neben „Harry Potter“ und „Twilight“ soll es auch noch neue „Herr der Ringe“-Filme und ein Spinoff von „Big Bang Theory“ geben. Auf Twitter kommentierte eine Nutzerin, sie fühlten sich, als sei es wieder 2011.

Neben ein paar erfreuten Stimmen war die Reaktion auch aus der „Twilight“-Bubble überwiegend negativ. Eine Kommentar auf Instagram fängt die Stimmung gut ein: „NO. We did NOT survive a pandemic for this.“

Die fünf „Twilight-Filme“ brachten damals 3,4 Milliarden Dollar ein. Die Veröffentlichung des letzten Teils ist gerade mal 11 Jahre her. Wieso es jetzt schon weitergeht?

Für die Inhaber:innen der Rechte am „Twilight“-Stoff wie all der anderen Millarden-Franchises ist die Rechnung einfach. Je schneller man Neuflagen raushaut, desto mehr Geld kann man verdienen. Fun Fact: Sogar Jimi Blue Ochsenknecht will jetzt seinen Song „Hey Jimi“ neu releasen…

Aus Teenies wurden Yuppies

Die Generation „Twilight“ und „Harry Potter“ (und Jimi Blue) ist jetzt im Young-Professional-Alter um die 30. Die Geldbeutel sind besser gefüllt, die Figuren aus den Büchern und Filmen sind in den Köpfen noch präsent. Und inhaltlich gibt es zwar nichts Neues zu erzählen, aber für ein nostalgisches Streamingerlebnis werden trotzdem genug Fans zu haben sein.

Das hat mit dem Kern guter Geschichten zwar nichts zu tun, aber das interessiert die Studios nicht. Sie machen aus „Twilight“ einen Content-Vampir. Untote Geschichten, die den Fans so viel Geld aussaugen, wie es nur geht.

Wäre es nicht viel wichtiger, auf die Probleme der Gegenwart mit frischen Stories zu reagieren statt mit Nostalgie? Das ist der rettende Knoblauch gegen den Vampirismus der Kulturindustrie.

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