Richter beschließt: „Daumen hoch“-Emoji genauso gültig wie eine Unterschrift

Das 👍-Emoji ist eines der am meist genutzten auf Social Media. Die Bedeutung davon ist auch wirklich eindeutig: „Jap“, „na klar“, „super“, „in Ordnung“ und „Okay“. Es gibt aber auch Länder wie Griechenland, in denen die Geste als obszön gilt oder etwa als Beleidigung wie in Australien.

Man kann also auch mit diesem Emoji etwas falsch machen. Vor allem, wenn man nicht weiß, dass es rechtlich bindend ist. Das hat der kanadische Richter Timothy Keene entschieden. Laut seinem Urteil ist dieses Emoji 👍 genauso gültig wie eine Unterschrift. Es sei eine nicht-traditionelle Art der Vertragsunterzeichung. Laut dem Richter müssten sich auch Gerichte an die Art der Kommunikation anpassen.

Gefällt wurde das Urteil, weil in der kanadischen Provinz Saskatchewan der Getreideeinkäufer Kent Mickleborough im März 2021 eine Massen-SMS an seine Kund:innen geschickt hat: 86 Tonnen Flachs für 12,73 Dollar pro Scheffel. Nach einem Telefonat mit Landwirt Chris Achter schickte er ihm ein Bild von dem Vertrag und bat ihn diesen zu bestätigen.

Achter sendete einen 👍 -Emoji, lieferte aber nicht. Achter wollte damit ausdrücken, dass er die Nachricht erhalten habe, Mickleborough sah das als Vertragsabschluss.

Also achtet im Teams-Chat am besten, wann ihr dieses Emoji versendet, es könnte rechtliche Konsequenzen haben.