Productivity & New Work Psychologische Sicherheit im Team: So gelingt es, ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen

Psychologische Sicherheit im Team: So gelingt es, ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen

Warum sind manche Teams erfolgreicher und innovativer als andere? Diese Frage hat sich auch der Tech-Gigant Google gestellt und das „Project Aristotle“ ins Leben gerufen. Die Antwort liegt oft in einem zentralen Faktor: Psychologische Sicherheit.

Nicht jeder findet es leicht, im Job Probleme anzusprechen, Fehler zuzugeben oder neue Ideen vorzubringen. Oftmals fürchten Angestellte, dass sie kritisiert oder bestraft werden könnten. Doch es gibt Arbeitsumgebungen, in denen es normal ist, unangenehme Themen anzusprechen oder neue Ideen einzubringen. Hier herrscht Psychologische Sicherheit.

Was bedeutet Psychologische Sicherheit?

Psychologische Sicherheit beschreibt eine Arbeitsatmosphäre, in der Kolleginnen und Kollegen offen kommunizieren, Fehler zugeben, Bedenken äußern und Fragen stellen können, ohne negative Konsequenzen zu befürchten.

Das bedeutet nicht, dass Diskussionen immer harmonisch verlaufen oder alle ständig nett zueinander sind. Vielmehr geht es um:

– Gegenseitiges Vertrauen

– Die Fähigkeit, ehrliches Feedback zu geben und anzunehmen

– Die Möglichkeit für jeden, seine Meinung einzubringen

– Offene Informationsweitergabe unter den Kolleginnen und Kollegen

– Eine positive Einstellung gegenüber Fehlern als Chance zum Lernen und Weiterentwickeln

– Die Möglichkeit, um Unterstützung zu bitten, ohne das eigene Können anzuzweifeln

Wenn das Gegenteil der Fall ist, spricht man von psychologischer Unsicherheit. In solchen Umgebungen fehlt das Vertrauen, Fehler werden versteckt, und die Mitarbeitenden haben Angst vor Bestrafung oder Bloßstellung.

Ist Psychologische Sicherheit dasselbe wie Vertrauen?

Psychologische Sicherheit bezieht sich auf die Gruppe und den Glauben an gemeinsame Prinzipien und Normen, während Vertrauen sich auf individuelle Beziehungen bezieht.

Warum ist Psychologische Sicherheit wichtig?

Psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz hat viele positive Auswirkungen auf Unternehmen, Teams und Mitarbeitende:

– Steigerung der Lerneffekte: Offene Kommunikation über Fehler ermöglicht es Teams, gemeinsam zu lernen und ihr Wissen zu teilen.

– Förderung von Innovation: In sicheren Umgebungen sind Mitarbeitende bereit, neue Ideen auszuprobieren und alte Muster zu hinterfragen.

– Verbesserung der Arbeitseinstellung: Psychologische Sicherheit reduziert Stress und steigert die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

– Steigerung der Effektivität und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens: Sichere Teams erzielen bessere Ergebnisse und sind innovativer.

Diese Erkenntnisse ergab auch eine von Google in den eigenen Reihen durchgeführte Studie namens „Project Aristotle“ vor einigen Jahren. In dieser wurde untersucht, welche Faktoren ein Team in seiner Arbeit weniger oder mehr effektiv machen. Während Aspekte wie die Größe des Teams oder die räumliche Nähe des Arbeitsplatzes nur einen sehr geringen Einfluss auf die Effektivität der Teams hatten, war es die Psychologische Sicherheit, die den größten Einfluss hatte. Wenn sich die Mitglieder also sicher im Team fühlten und keine negativen Kommentare oder Verurteilungen befürchten mussten, wenn sie sich äußern, dann arbeitete das Team am effizientesten.

Wie entsteht Psychologische Sicherheit?

Psychologische Sicherheit ist eine Eigenschaft von Teams und hängt davon ab, wie gut die Mitglieder miteinander interagieren, sich unterstützen und vertrauen.

Führungskräfte können psychologische Sicherheit fördern, indem sie:

– Offene Kommunikation und Feedback fördern

– Ein respektvolles Klima schaffen

– Auf Augenhöhe mit Mitarbeitenden kommunizieren

– Verantwortung delegieren und Mitarbeitende ermutigen, sich einzubringen

– Als Vorbilder fungieren und offen über Fehler sprechen

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