Productivity & New Work Berufliche Neuorientierung: Wenn das Netzwerk mehr schadet als hilft

Berufliche Neuorientierung: Wenn das Netzwerk mehr schadet als hilft

Der Wert von losen und schlafenden Kontakten

Für eine grundlegende Veränderung, heraus aus der bekannten Blase, braucht es neue Möglichkeiten, neue Perspektiven und neue Erfahrungen. Dafür sind neue Kontakte entscheidend, die einen Zugang zu diesen Optionen verschaffen. Das enge, bisherige Netzwerk kann dazu wenig beisteuern. Im Zweifel erfährt man dasselbe, hört dasselbe und kennt dieselben Leute.

Spannender sind Menschen, die in anderen Kreisen unterwegs sind, zu denen man selbst keinen Zugang hat.

Die sogenannten „Weak ties“ oder losen Kontakte führen nachweislich zu besseren beruflichen Möglichkeiten als die engen Bindungen. Weak ties sind Kontakte, die man sehr selten sieht und mit denen man nur oberflächlich verbunden ist. Der entfernte Nachbar, den man auf der Straße grüßt oder die Frau, die man ab und zu im Fitness-Studio trifft. Es lohnt sich durchaus, auch außerhalb des beruflichen Kontexts mit Menschen in Kontakt zu kommen, die aus einem anderen Kreis stammen.

Noch interessanter sind die „schlafenden Kontakte“. Das sind Personen, zu denen man früher einmal eine enge Verbindung hatte: Studienfreunde, ein früherer Arbeitgeber oder eine ehemalige Kollegin. Wichtig ist, dass man sich einige Jahre nicht gesehen hat, damit genug Zeit dazwischen liegt, in der sich die Netzwerke unterschiedlich entwickeln konnten. 

Solche inaktiven, schlafenden Kontakte lassen sich leicht reaktivieren, weil man sich früher gut kannte. Nach Jahren wieder kontaktiert zu werden, wird positiv aufgenommen. Frühere Kontakte sind gerne bereit zu helfen und können völlig neue Türen öffnen.

Ein Netzwerk ist für eine berufliche Neuerfindung also dann hilfreich, wenn es möglichst vielfältig und divers ist.

Dabei ist es unerheblich, welche Position die Person innehat oder wie einflussreich sie ist. Entscheidend ist die Unterschiedlichkeit der Kontakte. 

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