Life & Style Zeit, dass sich was dreht: Das neue Playmobil für Business Punks

Zeit, dass sich was dreht: Das neue Playmobil für Business Punks

Cool, dass auch die Auto-Industrie Business Punk liest und einen Gang hochschaltet, um unser „Work hard, play hard“-Mindset umzusetzen. Das beste Beispiel jetzt: Mercedes mit seinem neuen Playmobil. Bei der Weltpremiere der ersten voll-elektrischen G-Klasse in Peking und Los Angeles zeigt sich, dass es in der Mobilität nicht mehr darum geht, von A nach B zu kommen. Oldschool, das kann schließlich jeder. Jetzt ist es Zeit, dass sich was dreht. Und so macht der legendäre Geländewagen den G-Turn und kreist vor allem um sich selbst.

Jede Ikone hat ihren sogenannten Signature-Move. Eine Bewegung, die unmissverständlich mit einer Person in Verbindung gebracht wird. Der Moonwalk zum Beispiel von Michael Jackson. Bei Michael „Air“ Jordan ist es der Sprung in die Ewigkeit. Wenn er vor den Basketballkörben dieser Welt abhob, schien es, als könne er eine unsichtbare Himmelsleiter erklimmen und am Ende sogar in der Luft stehen bleiben. Nike machte sogar einen Schuh draus, den „Air Jordan“.  Oder natürlich die ausgefeilte Jubel-Choreographie von Cristiano Ronaldo. Wenn er nach jedem seiner vielen Treffer in die Luft sprang, sich dabei halb drehte, die Beine bei der Landung weit auseinander, die Armmuskeln angespannt. Fast jedes Fußballkind übte heimlich seinen „Siu“-Jubel, was auf portugiesisch so viel bedeutet wie „Los geht‘s“. Ein Slang für Momente, in den etwas Großartiges passiert.

Nun hatte die deutsche Autoindustrie zuletzt zwar wenig zu jubeln. Aber der Spaß kommt zurück. Und zwar mit der G-Klasse. 1979 erstmals auf dem Markt. Eine Design-Ikone. Stilprägend wie Rolex, Prada oder Bauhaus. Das Play-Hard-Showcar für Rapper, Sportstars und Business Punker. Kaum ein Start-Upper, der nicht schon davon geträumt hat, sein eigenes Unternehmen aufzubauen, einen guten Exit zu machen – und mit der neuen Gehaltsklasse in die G-Klasse einzusteigen. 

Challenge nur: Die Wartezeit auf den G-Wagon war meist länger als auf einen Investor. Über ein Jahr mussten sich Interessenten gedulden und beim Mercedes-Dealer mitunter einen persönlichen Pitch machen, um überhaupt berücksichtigt zu werden.

Eine deartige Ikone 45 Jahre nach der Erfindung zu elektrifizieren – da muss schon mehr passieren, als ein paar Batterien einzubauen, entschied CEO Ola Källenius. Alter Schwede, jetzt hat der G-Wagon seinen eigenen G-Turn. Ein eingebauter Signature-Move sozusagen. 

Wie der neue Play-hard-Modus im G 580 EQ funktioniert? Ganz einfach: Vier Rad-nahe und individuell ansteuerbare Elektromotoren lassen den 3.085 Kilogramm schweren Geländewagen auf der Stelle drehen! Die Räder beschleunigen gegeneinander. Die neue Fun-Technologie.

Ein Bild, das bald zu unserem Stadtbild gehören wird. Überall tanzende Autos. Schon jetzt ist es der Mega-Hype auf TikTok und Instagram. Denn bei der Premiere auf der China-Autoshow in Peking und parallel auf dem Franklin Canyon Park in Los Angeles ließ Mercedes die Puppen tanzen, genauer gesagt: die 588 PS. Die Videos der kreisenden G-Klasse sind das eingepreiste Marketing-Tool.

Erfindertum next level. 1868 haben Carl Benz und Gottlieb Daimler die Automobilität erfunden und Pferdekutschen motorisiert. Die Menschen konnten erstmals mühelos große Strecken zurücklegen – ganz individuell, ohne an Eisenbahnschienen zu hängen oder Pferde füttern zu müssen.

Heute müssen wir unsere Social Media Kanäle füttern: im Zweifel mit kreisenden Autos. Wir kreisen doch eh um uns selbst, mögen einige jetzt denken. Es ist nicht mehr und nicht weniger als die TikTokisierung der Mobilität. Wie lästig es doch war, als Sportwagen vorgestellt wurden und beweisen mussten, dass sie wirklich von 0 auf Tempo 100 in soundsoviel Sekunden beschleunigen können. Zuletzt mussten sie sich schon beeilen, um überhaupt noch in eine Instagram-Story zu passen.

Die G-Klasse ist wie fürs Handy designt. Alles passt in einen Feed. Hier ein schneller Kreis auf der Bühne in Peking für die wichtige asiatische Kundschaft. Zack: Alle Samsung-Handys oben. Eine Kreis-Drehung für die Pop-Culture in Los Angeles: Alle Iphones on. Läuft. Millionenfach geliked.

Eine Anleitung für die nächsten Musikvideos gibt es oben drauf. Travis Scott springt bei der L.A.-Premiere auf die G-Klasse und rappt live auf dem Dach. Kendall Jenner (294 Millionen Follower auf Instagram) und Bradley Cooper tanzen mit. Im Publikum auch Mercedes Formel 1-Pilot George Russell. Für ihn ist das alles neue Konkurrenz. Diese G-Turns gab es bisher nämlich nur in der Formel 1. Mit Vollbenzin natürlich. Dass es jetzt auch vollelektrisch auf jeder Straße geht: Vielleicht löst das sogar die Verkehrsprobleme unserer Zeit. Wenn wir alle nicht mehr fahren, sondern uns nur noch vor der Haustür drehen müssen. 

Der neue Kreisverkehr im G 580 EQ: Fürs „Play hard“-Feeling ab 143.000 Euro mit temperiertem Getränkehalter, Burmester Premium 3 D Sound, Armlehnen-Heizung und G-Roar, einem individuell einstellbaren Fahrgeräusch. Alles, was man für ein geländegängiges Wochenende eben so braucht.

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