Innovation & Future Mehr Zeit, mehr Potenzial: So finden Gründer:innen die Erfolgsidee

Mehr Zeit, mehr Potenzial: So finden Gründer:innen die Erfolgsidee

Ein Gastbeitrag von Adrian Locher, Seriengründer und CEO des KI-Venture-Studios Merantix

Bevor der erste Euro ins Marketing läuft, müssen Gründer:innen ihre Ideen auf Herz und Nieren testen. Die Validierung von Team, Technologie und Geschäftsmodell mittels Pilotprojekten ist fundamental. Je breiter gefächert die Herkunft der Impulse dabei ist, also etwa aus der Forschung, von Industriepartnern oder zukünftigen Kund:innen, desto höher ist die Chance, dass frühe Fehler vermieden und die richtigen Strategien zum Erfolg identifiziert werden können.

Doch: Wie findet man die „eine“ Idee? Und worauf kommt es bei ihrer Validierung an?

Gründer:innen müssen sich Zeit (für viele Ideen) nehmen

Zunächst: Ein starkes, diverses und multidisziplinäres Team ist der wichtigste Garant für eine erfolgreiche Gründung. Denn solch ein Team ist in der Lage, eine Idee so lange weiterzuentwickeln bis daraus etwas Großes entsteht. Außerdem ist es ratsam, sich mit mehreren Ideen gleichzeitig zu befassen, und zwar in verschiedenen Bereichen und Branchen.

So wird Zeit effektiv und effizient genutzt. Gerade in der Phase der Ideenfindung braucht es schnell erstes Feedback von Externen, das können potenzielle Kund:innen oder Expert:innen sein. Hält eine Idee, was sie verspricht? Wie viel Potenzial hat ein auf ihr basierendes Geschäftsmodell? Das muss kontinuierlich hinterfragt werden.

Außerdem dauert der Aufbau und das Wachstum eines Unternehmens Jahre, manchmal ein ganzes Berufsleben. Da sollte man sich – im Rahmen der Möglichkeiten – entsprechend absichern. Wenn man eine Entscheidung trifft, die sich über Jahre hinweg auswirkt, sollte man möglichst viele Optionen in möglichst vielen Bereichen – Forschung, Industrie, vielleicht auch Politik – prüfen.

Ein weiterer Vorteil, der aus der Arbeit mit einem Ideenpool entsteht: Es ist auch ein Mittel zur Qualitätskontrolle. Wenn eine Idee am Ende eines Auswahlprozesses 50 andere Ideen geschlagen hat, dann muss die „eine“ Idee tatsächlich gut sein.

In gewisser Weise kalkuliert man damit den Portfolio-Ansatz von den allermeisten Venture-Capital-Fonds schon direkt in die Startup-Gründung ein: Anstatt die Investment-Wetten auf mehrere Ideen zu streuen und die Verlierer auszusortieren, kann man mit einer langen und intensiven Ideenfindungsphase die eine Erfolgsidee bereits im Voraus identifizieren.

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