Leadership & Karriere Nie ohne mein Team: Wie Hip-Hop den Kampf um Talente entscheiden kann

Nie ohne mein Team: Wie Hip-Hop den Kampf um Talente entscheiden kann

Ein Gastbeitrag von Tobias Kargoll, Herausgeber von Hiphop.de und Mitgründer von The Ambition, die sich als „One Stop Shop” für Hiphop-Kultur verstehen und Unternehmen bei Marktforschung, Produktentwicklung und Marketing unterstützen.

Sagen wir, du bist der Boss eines großen Konzerns und möchtest große Talente gewinnen. Oder du hast ein kleines Startup und suchst die richtige Gang für die Weltübernahme. Oder du arbeitest in der Personalabteilung eines Online-Händlers für Moonboots und sollst dafür sorgen, dass Talente nicht direkt weiterwandern. Oder du interessierst dich für Hip-Hop. Dann haben wir etwas für dich.

Vor einem Jahr haben wir uns gefragt, was man von Hip-Hop über Teambuilding lernen kann. Gemeinsam mit der weltweit operierenden Personal- und Managementberatung Kienbaum sind wir jetzt einen Schritt weiter gegangen. Denn für Unternehmen ist derzeit kaum ein Thema so relevant wie die Suche nach Talenten. Kienbaum fand dieses Jahr heraus, dass in Deutschland jede zweite Führungskraft angibt, sich mit dem Kampf um Talente auseinanderzusetzen, dabei aber nicht zu verstehen, was junge Menschen erwarten.

Was wäre, wenn Unternehmen im Kampf um Talente einen entscheidenden Aspekt übersehen würden?

Einen Aspekt, der Menschen in ihrer Persönlichkeit prägt, ihre Werte und ihre Motivation bestimmt?

Wer Menschen diesseits der 40-Jahre-Grenze verstehen will, liest meist Bücher über Millennials und die Gen Z. Dabei gibt es einen anderen Bereich, der mindestens so prägend ist, wie die kollektiven Erfahrungen von Generationen: die Kultur. Durch Kultur sind wir in der Lage, uns in gigantischen Gruppen zu organisieren. Sie ist die Superpower, durch die wir uns vom Schimpansen unterscheiden. Sie sozialisiert uns und begleitet uns bis ins hohe Alter.

65 % der Gen Z identifizieren sich mit Hip-Hop-Kultur, also mit Rap-Musik, Streetfashion, Sneaker-Kultur, Streetdance oder Streetart. Wer Top-Talente gewinnen und halten will, tut also gut daran, sich mit der Kultur zu befassen, in der diese Talente leben. Oder?

Um mehr darüber zu erfahren, was Hip-Hop-Menschen von einem Arbeitsplatz erwarten, haben wir 1.103 Leser:innen von Deutschlands größtem Hip-Hop Magazin, Hiphop.de, befragt. Außerdem haben wir uns mit Menschen zusammengesetzt, die erfolgreiche Karriere in Konzernen bestritten haben, bevor sie ausstiegen, um sich ihrer Leidenschaft zu widmen:

  • dem Street Fashion Designer Victor Braun, der seine Karriere als Angestellter einer Agentur begann
  • Salim Toklar, der nach vielen Jahren im Management eines Baumarkts heute Schwesta Ewa managed
  • dem “Director Repertoire Development” des Musikvertriebs Groove Attack, Kristof Jansen, in einem vorherigen Leben Versicherungskaufmann
  • sowie unserer neuesten Mitarbeiterin Eva Pfister, die bis vor kurzem eine Führungsposition bei einem deutschen Automobilkonzern innehatte

1.107 Hip-Hop-Menschen. Was erwarten sie von ihrem Arbeitsplatz?

Top-Kandidat:innen zeichnen sich aus Sicht der Arbeitgeber:innen vor allem durch eine hohe intrinsische Motivation aus, weiß Kienbaum. Doch auf die Frage, woran es liegt, wenn sie bei einem Problem bei der Arbeit aufgeben, antworteten uns 57 % mit verschiedenen Variationen von „mangelnder Motivation”.

Vier von zehn konnten ein Problem nicht lösen, sechs von zehn wollten einfach nicht

Sie sahen sich nicht in der Verantwortung, fühlten sich nicht wertgeschätzt genug, gaben an, dass ihnen das Problem zu egal war oder dass es ihnen persönlich zu wenig gebracht hätte, es zu lösen. Da kotzt du doch, als Konzernboss. Oder?

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