Life & Style Eine neue Generation zum Skaten inspirieren: Tony Hawk im Interview

Eine neue Generation zum Skaten inspirieren: Tony Hawk im Interview

„Tony Hawk’s Pro Skater“ – Anfang der 2000er gab es fast kein Jugendzimmer, in dem dieses Videospiel nicht gezockt wurde. Mehr als 20 Jahre später bringt Spielepublisher Activision eine Neuauflage der ersten beiden Teile der legendären Spielereihe raus. Alte Hasen können wieder virtuell aufs Brett steigen und Neueinsteiger*innen werden dazu motiviert, das mit dem Skateboard doch mal in der echten Welt zu probieren.

Wir haben mit dem Mann geredet, der für diese Videospiele mit seinem Namen steht: Tony Hawk. Der 52-Jährige erzählt, wie die Reihe sein Leben veränderte, was sich seit damals in der Skate-Welt getan hat und gibt Tipps, wie man sich als Ü30-Skater*in nicht verletzt.

Was war dein erster Gedanke, als jemand mit der Idee auf dich zukam, „Tony Hawk’s Pro Skater 1 + 2“ neu aufzulegen?

Ich war aufgeregt. Wir hatten so viele Anfragen dafür von Fans der Originalserie. Ich wollte das immer machen, ich wartete nur auf den richtigen Zeitpunkt … Und Activision musste ja auch zustimmen.

Inwieweit hat die Spielserie deine eigene Karriere beeinflusst?

Es hat mein Leben verändert. Ich hatte dadurch mehr Möglichkeiten, auch finanziell, konnte Skaten auf neue Arten entdecken. Der Grund, warum ich noch immer hier bin, warum Leute meinen Namen kennen, sind diese Spiele.

Was hat sich in den letzten 20 Jahren in der Skate-Welt verändert?

Das Skaten an sich ist viel weiter fortgeschritten und ähnelt jetzt mehr einem Videospiel. Als wir mit dem Videospiel begannen, gefielen uns all die Fantasy-Elemente, um Trick-Kombinationen zu machen. Die sind jetzt Realität, Leute machen diese Kombos.

Skaten wird außerdem viel breiter akzeptiert. Es gibt viel mehr Anlagen, es ist sogar Teil der Olympischen Spiele. Für Skateboarding ist es eine komplett andere Welt.

Gab es einen Moment, wo du dachtest: OK, es kann nicht noch größer und krasser werden?

In meinen Augen nicht. Wenn überhaupt, dann haben wir in den letzten 15 Jahren erlebt, wie die Big-Ramp-Bewegung erwachsen wurde. Das war unglaublich für mich, aber auch ein bisschen extrem, was den Risikofaktor angeht. Wir haben ein paar große Unfälle gesehen und ich habe das Gefühl, dass die Leute, die das machen, sich dessen inzwischen bewusster sind und weniger Risiken eingehen.

Screenshot von „Tony Hawk’s Pro Skater 1 + 2“ (Foto: Activision)

Meinst du, dass es mehr zurück zu den Wurzeln gegangen ist?

Nicht zu den Wurzeln, eher ein „OK, wir haben die Grenze erreicht, wie hoch man springen kann: Was machen wir also in dem Raum bis zu dieser Grenze?“. Die Tricks passieren weiter, entwickeln sich weiter. Jeden Tag gibt es noch bessere.

Verglichen mit den Neunzigern: Wie schwer ist es heutzutage, Pro-Skater*in zu werden?

Es ist heute ganz anders, weil man nicht mehr an Contests teilnehmen muss, um anerkannt zu werden. Du kannst dich auf deinen Content, auf dein Social-Media-Auftritt, deine Follower*innen stützen oder dass Magazine und Videos über dich berichten. Das reicht. Ich finde das cool, weil es nicht bedeutet, dass du bei Wettkämpfen konsistent sein musst, sondern es mehr um deine Kreativität geht.

Und dass man sich auf Social Media gut darstellt?

Auch. Es gibt viele Leute, die wegen ihrer Personalität erfolgreich sind und nicht unbedingt aufgrund ihrer Skate-Skills. 

Hast du einen Motivationstipp für Leute über 30, regelmäßig Skaten zu gehen?

Ich würde sagen: Fang langsam an. Und wenn du einen Skatepark besuchen willst, sei früh da. Dann sind nämlich die jungen Anfänger*innen da und du wirst nicht so eingeschüchtert sein.

Screenshot von „Tony Hawk’s Pro Skater 1 + 2“ (Foto: Activision)

Und wie vermeidet man, sich zu verletzen? Das wird im Alter schon ein Thema.

(lacht) Du kannst auf jeden Fall Schoner tragen. Aber wie ich schon sagte: Fang langsam an, lern die Basics. Versuche dich nicht an einem Videospiel-Trick, wenn du gerade erst anfängst. Kenn deine Grenzen und wie weit du sie jedes Mal überschreiten kannst.

Richtig zu fallen ist beim Skateboarding eine Kunst für sich und etwas, was du lernen wirst.

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