Leadership & Karriere Perfektionist:innen im Team? So arbeitet man mit ihnen zusammen

Perfektionist:innen im Team? So arbeitet man mit ihnen zusammen

Ein Gastbeitrag von Stefan Dederichs

Das Ziel eines Unternehmens liegt darin, möglichst wirtschaftlich zu arbeiten, schnelle Ergebnisse zu erzielen, wenig Fehler zu machen und trotzdem Innovationen zu liefern. All dies lässt sich am sichersten in gut strukturierten Teams erreichen. Genau hier liegt jedoch auch das Problem: Teams werden oft falsch zusammengestellt.

Es kommt häufig vor, dass etwa zu viele Perfektionist:innen oder zu viele eher oberflächlich veranlagte Persönlichkeitstypen zusammengebracht werden. Damit ein Team ideal funktioniert, ist es jedoch erforderlich, dass möglichst viele unterschiedliche Charaktere in einer Gruppe kombiniert werden. Um ein solches Topteam zusammenzustellen, gibt es unterschiedlichste Werkzeuge.

Persolog zum Beispiel ist ein Anbieter des D, I, S & G-Modells. Mit diesem Persönlichkeitsprofil lassen sich Verhaltensdimensionen einzelner Mitarbeiter:innen optimal auswerten. Und trotzdem: Ein:e Perfektionist:in sollte möglichst immer dabei sein, er:sie sorgt für die benötigte Qualität. Gleichzeitig ist es nicht immer einfach, mit diesen Menschen umzugehen.

Perfektionismus gehört in jedes Team

Wenn der Perfektionismus von Mitarbeiter:innen zu stark ausgeprägt ist, dann werden sie zur Bremse und verhindern die Zielerreichung. Perfektionist:innen können schnell Unruhe ins Team bringen. Sie sind selten mit ihrer Leistung zufrieden. Andere sind ihnen zu oberflächlich, daher delegieren sie nicht gerne, machen lieber alles selbst. Sie erreichen kaum ein Glücks- und Zufriedenheitsgefühl.

Solchen Teammitgliedern sollte man unbedingt Anerkennung zeigen, ihre Arbeit wertschätzen und ihnen signalisieren, dass man ihre Leistung schätzt. Am besten ist es, ihnen Aufgaben zu geben, an denen sie sich messen können, jedoch gleichzeitig ein ganz klares Zeitfenster für sie festzulegen.

Perfektionist:innen brauchen engmaschige Grenzen, damit sie sich nicht zu sehr in Kleinigkeiten verstricken. Führungskräfte sollten ihnen also ganz klare Ziele setzen und stets erläutern, was von ihnen erwartet wird. Wichtig ist, immer wieder deutlich zu machen, dass zwar eine gute Leistung gefordert ist, jedoch 95 Prozent absolut ausreichen. Perfektionist:innen werden sich damit zwar ungern zufriedengeben – wenn die Vorgaben jedoch engmaschig genug sind, wird dies zum Erfolg führen.


Stefan Dederichs ist Gesellschafter mehrerer Firmen, Buchautor, Vortragsredner und Speaker. Er möchte Menschen helfen, ihr persönliches Glück zu finden. Sein neues Buch: „Scheiß auf perfekt! Mit Mut zur Lücke glücklich leben“. ©Stefan Dederichs

Vorsicht mit Kritik zu der erbrachten Leistung: Perfektionist:innen können damit nicht gut umgehen. Sie gehen schnell in Verteidigungsstellung und werden in ihren Arbeitsschritten eher noch penibler werden. Und: Menschen mit einer Neigung zur Perfektion sollten im Team nicht für den Antrieb oder für die Fristwahrung verantwortlich sein – dafür muss jemand anderes den Hut aufhaben. Richtig eingesetzt, können perfektionistisch veranlagte Mitarbeiter:innen zwar durchaus zum Antrieb beitragen – falsch eingesetzt werden sie jedoch zur Bremse.

Letztlich liegt die größte Herausforderung also darin, ein Team so geschickt zusammenzustellen, dass Perfektionist:innen optimal in die Gruppe eingliedert werden können. Wenn es gelingt, eine Ausgewogenheit der Charaktere herzustellen und jedem die passende Aufgabe zuzuweisen, dann wird das Team die besten Ergebnisse erzielen.

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