Innovation & Future Spotify: Wie viel von deinem Abo-Geld landet bei den Artists?

Spotify: Wie viel von deinem Abo-Geld landet bei den Artists?

Auf Onlineplattformen kann man sich für einen kleinen Betrag von 20 Dollar in bestimmte Playlists einkaufen – wenn auch keine von Spotify. Die Hoffnung der Künstlerinnen oder Künstler ist allerdings, dass sie über die gekauften Streams schließlich auch dort landen.

Das ist ein weites Feld und geht bis hin zur Illegalität. Wenn diese Menschen Geld verlangen, ist es klar gegen unsere Nutzungsbedingungen. Wenn wir das mitkriegen, werden diese Listen gelöscht.

Man kann unechte Streams kaufen, von sogenannten Klickfarmen.

Das ist natürlich strikt verboten. Da haben wir ein großes Team und gehen gegen diese Leute vor. Wir löschen die gefälschten Streams, nehmen Songs offline, manchmal sogar ganze Kataloge von betrügerischen Anbietern. Ich rate natürlich grundsätzlich von so etwas ab. Es zahlt sich auch nicht aus, dieses Geld auszugeben, da wir das erkennen und bereinigen.

Foto: Franz Grünewald für BUSINESS PUNK

Der Manager der Fantastischen Vier warf Capital Bra und Apache 207 gefälschte Klickzahlen vor. Was antworten Sie ihm?

Dass wir da schon aufpassen. Alle manipulierten Streams auf unserer Plattform werden gelöscht.

Umgekehrt könnte man anderen Künstler:innen bewusst schaden, indem man offensichtlich manipulierte Streams für sie kauft und hofft, dass es auffliegt.

Das macht es noch mal komplexer. Gab es aber auch früher schon. Ich habe vor vielen Jahren mal in einer Plattenfirma gearbeitet und kann mich an die sogenannten Stützkäufe für CDs erinnern. Wenn man der Konkurrenz schaden wollte, hat man das einfach sehr offensichtlich betrieben.

Wie erkennt Spotify denn gefälschte Klicks?

Wir investieren viel in KI und große Teams, die sich damit befassen. Aber zu viele Details kann ich nicht offenlegen. Dann würden das die Manipulatoren nutzen, um die Maßnahmen zu umgehen. Wie bei einem Antivirenprogramm.

Welche Playlists hören Sie selber?

Erst mal ein paar algorithmische. Jeden Freitagmorgen liege ich im Bett und höre meinen „Release Radar“ durch. Da freue ich mich immer schon drauf. Manchmal ärgere ich mich aber auch, wenn die Songs für mich gar nicht neu sind. Die kamen vorher schon als Album raus und werden dann noch mal als Song neu releast. Außerdem bin ich ein großer Fan von unserem „Daily Drive“ mit der Mischung aus Podcasts und Musik aus den verschiedenen Genres, die ich mag.

Und von den redaktionellen Listen?

Zuletzt viel „Me Right Now“. Allein schon, um meine Teenagerkids zu beeindrucken. Wenn ich mit ihnen im Auto unterwegs bin und so tun will, als sei ich weiter cool für mein Alter. Dafür ist auch der „Release Radar“ eine große Hilfe. Und von den Algotorial Playlists mag ich besonders für den Nachmittag „Kaffeehausmusik“. Die Grundlage an Songs ist von der Redaktion vorausgewählt. Was der Algorithmus personalisiert daraus abspielt, funktioniert für mich sehr gut.

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