Life & Style Brian Welch: „Ich sehe mich gerne in der Rolle als Geschäftsmann“

Brian Welch: „Ich sehe mich gerne in der Rolle als Geschäftsmann“

Brian „Head“ Welch ist bekannt als Gitarrist der Nu-Metal-Band Korn. Ihr neues Album „Requiem“ ist am 04. Februar 2022 erschienen. Der Sound ist, wie man es von Korn kennt: rough und hart. Was viele aber nicht wissen: Brian Welch ist auch Unternehmer.

Im Jahr 2018 gründete er mit seinem Freund und Physiotherapeuten Matthew O’Neill ein Spa-Business: Zivel. Angeboten werden luxuriöse Leistungen wie Floating, Infrarot-Sauna oder Kryotherapie.

Im Interview spricht Welch darüber, was er von seinem Musiker-Dasein für die Gründung gelernt hat, wieso ihn Kryptowährung fasziniert und worin er in seinem Leben noch Erfolg haben möchte.

Brian, wie kannst du am besten entspannen?

Indem ich Zeit für mich alleine habe und mal nichts mache. Das bedeutet für mich, dass ich trotzdem geschäftliche Dinge erledige. Aber ich versuche zwischendurch trotzdem immer zu entspannen. Dafür lege ich schöne Musik auf, gehe nicht so oft aus dem Haus und schaue Filme, um meinen Kopf zur Ruhe zu bringen.

Wie kamst du auf die Idee ein Spa-Business zu gründen?

Auf Tour gehen und Konzerte spielen, wird mit dem Alter nicht leichter. Unsere Körper tun mehr weh als früher, vor allem der von unserem Leadsänger Jonathan. Deshalb nimmt er gerne einen Physiotherapeuten mit auf Tour. Wir hatten bis jetzt drei oder vier, glaube ich. Unser dritter hieß Matt O’Neill. Er ist mittlerweile ein Freund von mir. Als Matt mit uns 2017 auf Tour war, war er eines Tages wirklich ausgebrannt und hat Floating ausprobiert. Er war davon so begeistert, dass er anfing zu dem Thema zu recherchieren. Wir unterhielten uns darüber ein Floating-Business zu starten, ein Jahr später eröffneten wir unser erstes Spa.

©Tim Saccenti

Was daran hat dich überzeugt, als Co-Gründer mit einzusteigen?

Als Rockstar geht es viel um mich. Mir geht es aber um andere Menschen. Das ist mein Purpose. Als ich 2005 die Band Korn zwischenzeitlich verließ, habe ich meinen Glauben gefunden und meine Tochter großgezogen. Ich fand einen neuen Höhepunkt in meinem Leben, indem ich Menschen half. Als ich mich mit Matt über Floating unterhielt, wurde mir klar, dass es Menschen körperlich und psychisch gut tut. Also stieg ich ein.

Ich liebe es, mich zu engagieren, um Menschen zu helfen und zu sehen, was wir erreichen können. Es war keine riesige Investition notwendig, um mit dem ersten Spa zu beginnen. Ich dachte mir, es ist aus den richtigen Gründen und es ist kein großes Risiko. Das war, bevor ich wusste, dass es Covid gibt. Noch haben wir von unseren Investitionen nichts zurückbekommen, wir fangen langsam an, Profit zu machen.

Also war es doch ein finanzielles Risiko?

Wir haben so viele Geschichten von Menschen gehört, wie sie von unseren Spa-Angeboten profitiert haben. Wir haben keinen Cent verdient, aber wir haben schließlich investiert, um zu sehen, welchen positiven Einfluss Zivel auf die Menschen hat und das ist besser als Geld. Natürlich möchte ich meine Investition zurückbekommen, aber mir geht es darum, zu sehen, wie sich die Therapien auf die Menschen auswirken und das ist sehr erstaunlich.

Ist Ausruhen für dich Luxus?

Ja, auf jeden Fall. Die Idee ist, ins Spa zu kommen und abzuschalten. Infrarotsauna mag ich wirklich sehr. Man kann sein Handy für eine Sekunde ausschalten, aber man kann auch schöne Musik hören und einfach nur dasitzen und nachdenken oder man nimmt sein Handy mit und lässt sich durch das Beantworten von E-Mails stören. Was auch immer man tun möchte.

Welche Aufgaben übernimmst du bei Zivel?

Nicht viele ehrlich gesagt. Ich bin viel beschäftigt mit meiner Musik und Physiotherapie ist nicht mein Fachgebiet. Darum kümmern sich Matt und das Team. Aber ich promote das Unternehmen. Ich bin der Markenbotschafter sozusagen. Ich bin bei Vorstandssitzungen, monatlichen Telefonaten oder Treffen dabei. Dann unterhalten wir uns darüber, wo das Unternehmen steht und was in den einzelnen Stores passiert und was nicht.

Wie passt dein Dasein als Gitarrist bei Korn mit einem Spa-Business zusammen?

Gar nicht, das ist ja das Schöne daran! Ich möchte viele verschiedene Dinge im Leben machen. Musik bleibt immer meine Nummer Eins. Sie öffnet mir Türen. Ich investiere auch in Immobilien. Ich kaufe Grundstücke und errichte Entzugskliniken, die den Menschen helfen, Süchte zu bewältigen. Dafür habe ich mich mit der Reha-Branche zusammengetan. Wir sind jetzt bei vier Häusern. Das liegt mir sehr am Herzen, denn ich war selbst süchtig.

Welche Erfahrungen als Musiker nimmst du mit in dein Dasein als Co-Gründer?

Ein Teamplayer zu sein. Ich bin unterwegs, seit ich 23 Jahre alt bin und musste mit vielen Leuten zurechtkommen. Manchmal sind zwölf Menschen in einem Tourbus. Ich würde sagen, ich habe gelernt, wie man Menschen mit Respekt behandelt, wie man mit Angestellten umgeht und dass es eine Grenze zwischen Freundschaft und Business geben muss. Bei Korn sind wir aber auch wie eine Familie und man will, dass es seiner Familie gut geht, also hört man zu und kümmert sich. Mit dieser Balance habe ich gelernt eine gute Führungskraft und mitfühlend zu sein.

Deine Einschätzung: Wie bist du als Musiker und wie als Gründer?

Ich würde sagen als Musiker bin ich mehr der alberne, wilde Typ. Etwas drüber und nervig. Leute sagen manchmal: ‚Komm runter, setz deinen Business-Hut auf‘. Geschäfte zu machen hilft mir, professionell zu sein. Ich mag die Seite an mir. Ich sehe mich gerne in der Rolle als Geschäftsmann. Da bin ich auch zurückhaltender und nicht so überdreht wie als Musiker.

Welche Geschäfte neben Zivel und den Immobilien-Invstements hast du noch?

Ich habe in ein paar medizinische Unternehmen und Startups investiert, die sich unter anderem mit Alzheimer beschäftigen. Ich möchte einfach, dass alles in dieser Welt besser wird. Danach suche ich die Dinge aus, in die ich investiere. Letztendlich investiere ich aber auch in Kryptowährungen. Ich liebe Kryptowährungen. Ich liebe NFTs. Kryptowährungen sind die Zukunft des Geldes. Ich bin begeistert davon. Ich möchte nicht als älterer Mensch zurückbleiben und mich fragen: Was machen all die jungen Leute? Ich möchte dabei sein und alles darüber lernen.

Hast du einen Rat für alle, die in Krypto investiert haben?

Man kann keine großen Gewinne erzielen, wenn man den Verlusten nachweint. Bitcoin-Millionäre sagen, man muss mit den Schwankungen klarkommen. Wenn es stark einbricht, wird es auch wieder steigen.

Wann hast du angefangen zu investieren?

Ich liebe es, Geld zu vermehren. Schon als kleiner Junge. Sobald ich einen kleinen Job bekam, sparte ich mein Geld, sparte und sparte und sparte. Als das mit Korn anfing und ich meinen ersten Scheck bekam, bin ich sofort zu meinem Vater gegangen und habe gefragt: ‚Wie kann ich das in mehr Geld verwandeln?‘ Ich wollte, dass das Geld wächst.

Ich habe schon immer gerne investiert. Es fasziniert mich einfach. Man muss Geld nicht immer sofort ausgeben. Man kann es tatsächlich für sich arbeiten lassen. Und ich liebe dieses Konzept.

Du hast schon viel erreicht in deiner Karriere. Worin möchtest du noch erfolgreich sein?

Ich möchte mit Immobilien und Investitionen sehr erfolgreich sein und Menschen weiterhin dabei helfen, sich von Suchterkrankungen zu befreien. Aber ich möchte auch Geld vermehren und mehr spenden. Ich will etwas zurückgeben. Geld kann Menschen verändern. Es kann das Böse in ihnen hervorbringen.

Das war bei mir der Fall, als ich Korn vor elf Jahren zwischenzeitlich verließ. Das Geld hat mich seltsam gemacht. Obwohl ich ein guter Investor war, hatte ich das Gefühl, gierig zu sein. Als ich zu Korn zurückkam habe ich gelernt, mehr zu geben als jemals zuvor und das will ich weiter so machen. Ich möchte immer fortschrittlich sein und Wohltätigkeitsorganisationen, denen ich vertraue, finanziell unterstützen. Ich möchte ihnen helfen, zu wachsen und erfolgreich zu sein.

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