Green & Sustainability E-Mobility-Dienst Dance: „Wir sind ein Startup mit globalen Ambitionen“

E-Mobility-Dienst Dance: „Wir sind ein Startup mit globalen Ambitionen“

Der Aboservice Dance Bike bietet E-Fahrräder und seit dem Frühjahr auch -Mopeds an. Nach einem Jahr auf dem deutschen Markt hat uns die Deutschlandchefin Caterina Kiehntopf gesagt, was gut läuft und was besser werden muss.

Am 31.8.2021 wurde Dance in Berlin gelauncht. Was ist euer Résumé nach einem Jahr?

Mit unserem E-Mobility-Abo-Service sind wir nicht nur in neue Märkte expandiert, sondern haben unser Geschäftsmodell weiterentwickelt und neue Produkte gelauncht. Neben Berlin sind wir seit dem Frühjahr auch in Hamburg, München, Wien und Paris am Start und bieten insgesamt drei E-Mobility-Lösungen im Abo an: Neben unserem ersten E-Bike, dem Dance One mit Diamantrahmen, können unsere Mitglieder auch ein Dance One Step mit niedrigem Einstieg im Monats- oder Jahres-Abo wählen. Gerade in Berlin war die Nachfrage so groß, dass wir das Servicegebiet bereits im Frühling erweitert haben. Dasselbe gilt für Paris, und das sogar kurz nach dem initialen Launch.

Wir haben uns außerdem dafür entschieden, E-Mopeds mit ins Produktportfolio aufzunehmen. Diese kann man seit dem Frühling in Berlin, Hamburg, München und Paris monatlich mieten. Außerdem haben wir unser Geschäftsmodell um Dance for Business erweitert und arbeiten mit Unternehmen zusammen, die ihren Mitarbeitenden ein E-Bike- oder E-Moped-Abonnement als Benefit anbieten möchten.

Was lief in dem ersten Jahr gut?

Wir sehen, dass viele Nutzer:innen mit uns vom Auto aufs E-Bike umgestiegen sind und wir somit unserer Mission ein Stückchen näher kommen: Mehr als die Hälfte (52 %) unserer Community hat in erster Linie das Auto für ihre Mobilität genutzt, bevor sie sich für Dance entschieden haben. Unsere Mitglieder haben bislang drei Millionen Kilometer mit unseren E-Bikes und E-Mopeds zurückgelegt. Das entspricht 750-mal der Strecke von Berlin nach Barcelona und zurück.

Und was lief nicht so gut?

Auch wir wurden nicht von den Problemen verschont, die es aktuell in der Supply Chain gibt. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie wurden Fahrzeuge und Ersatzteile mit signifikanter Verspätung geliefert.

Was habt ihr daraus gelernt?

Ja, solche Erfahrungen lehren natürlich auch, in schwierigen Situationen flexibel und locker zu bleiben. Das Gröbste haben wir mittlerweile überstanden, sodass die Supply Chain nun stabil läuft und wir weiter expandieren können. Eine Herausforderung ist und bleibt auch die Gewinnung neuer Talente. Gerade gute Mechaniker:innen zu finden ist nicht einfach, denn da gibt es einen enormen Fachkräftemangel. Da ist Kreativität beim Recruiting gefragt. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit unserem Referral-Programm gemacht, in dessen Rahmen Mitarbeitende uns an weitere Freund:innen empfehlen. So sind bei uns die meisten New Hires zustande gekommen.

Bevor du im Juni 2021 zu Dance kamst, warst du u.a. auch bei JUMP/Uber. Was hast du während deiner Zeit bei JUMP gelernt, was du jetzt in deiner neuen Rolle bei Dance gut einbringen konntest?

Bei JUMP habe ich die Etablierung des „dockless“ Bikesharing-Dienstes in Berlin vorangetrieben und einen skalierbaren Rahmen für weitere Märkte geschaffen, um so Tausende von Fahrrädern und Scootern für die Menschen in der EMEA-Region zugänglich zu machen. Als zweite Mitarbeiterin in Berlin habe ich den Grundstein für die weitere Expansion in Europa gelegt.

Nahezu alles, was ich bei JUMP gelernt habe, kann ich auch bei Dance anwenden, wo ich den operativen Bereich des Unternehmens leite sowie die Qualität unseres Services und damit einhergehend die Zufriedenheit unserer Mitglieder verantworte.

Als neues Feature gibt es seit August 2022 nun auch die Möglichkeit, ein Dance Bike mit Kindersitz zu mieten. Laut eigener Info kam dieser Wunsch aus der Community heraus. Wie wichtig ist euch der Austausch mit der Community und wie baut ihr diese auf bzw aus?

Die Dance-Community ist das Herz unseres Service und deshalb führen wir natürlich regelmäßig User-Interviews durch, um besser zu verstehen, was unsere Mitglieder an Dance schätzen und was wir ändern und verbessern müssen. Wir sind kein reines Online-Angebot; die Mitarbeitenden aus unserem Concierge-Service interagieren täglich bei der Übergabe der Fahrzeuge Face to Face mit unseren Mitgliedern, nehmen Sorgen oder Probleme direkt auf und erleben ihre Aufregung und Freude hautnah. 

Die E-Bikes und E-Mopeds im Abo von Dance sind zurzeit in den Städten Berlin, Hamburg, München, Wien und Paris verfügbar. Welche Städte sind bei euch demnächst geplant?

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Städte auf der ganzen Welt lebenswerter zu machen, indem wir die Menschen zu einer nachhaltigeren und gesünderen Art der Fortbewegung inspirieren, die einfach Spaß macht. Als Startup mit globalen Ambitionen sind wir mittlerweile in fünf Metropolen in drei Ländern verfügbar und werden weiter expandieren. Wir sind gerade dabei, eine Shortlist aus weiteren europäischen Städten zu screenen, in die wir Dance im neuen Jahr bringen werden. Leider  kann ich aktuell noch nicht mehr verraten.

Klar ist aber: Bei der Expansion berücksichtigen wir viele Faktoren, darunter das voraussichtliche Interesse potentieller Mitglieder, die betriebliche Machbarkeit und die lokale Fahrradinfrastruktur. Außerdem können sich Interessierte aus Städten, in denen wir noch nicht live sind, in unsere Waitlist eintragen. Das ist ein guter Indikator für unsere Standortentscheidungen und wir versuchen sie bei unseren Expansionsplänen natürlich zu berücksichtigen. 

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