Life & Style Staff-Pick: Netflix-Doku über Wirecard zeigt, wie Hoffnung zu Ruhm und Fall führen kann

Staff-Pick: Netflix-Doku über Wirecard zeigt, wie Hoffnung zu Ruhm und Fall führen kann

Würde man das Unternehmen Wirecard nach seinen Strategien zum Erfolg fragen, dann müssten die Antworten: Glücksspiel und Pornografie heißen. Denn für diese zwei Bereiche bot Wirecard seinen Bezahldienst zunächst an – und das ziemlich erfolgreich. Bis in den USA ein Gesetz verabschiedet wurde, das dies untersagte. Das geht aus der aktuellen Netflix-Dokumentation „Skandal! Der Sturz von Wirecard“ hervor. Sie erzählt die Geschichte wie ein Team von Journalist:innen der Financial Times, rund um Dan McCrum, dem Betrug auf die Schliche kam.

Während in London Wirecard allmählich offensichtlich zum Betrugsfall wurde, wollte man in Deutschland von alldem nichts wissen. Wirecard stand für Hoffnung. Für Digitalisierung. Für internationalen Wettbewerb. Vorwürfe in der Financial Times, das Unternehmen verdiene sein Geld nicht sauber, wurden hierzulande sowohl medial als auch vom CEO Markus Braun abgewehrt.

Ein Dax-Unternehmen und Betrug? Das schien für viele unwahrscheinlich wie McCrum in der Doku sagt. Und auch Jan Marsalek, Vorstand von Wirecard, sorgte mit unwidrigen Methoden wie Einschüchterung und Spionage dafür, dass entscheidende Schlüsselfiguren aufhörten, Zweifel an Wirecard zu äußern.

Mehr noch: Wirecard schaffte es, das Blatt so zu wenden, als hätte Dan McCrum mit seinen Artikeln absichtlich den Börsenkurs der Wirecard-Aktie manipuliert. Plötzlich war er im Visier.

Die Doku ist ein Wirtschaftskrimi par excellence. Sie zeigt das Auf und Ab, wie ein Unternehmen alles versucht, nicht entlarvt zu werden und wie gerissen Personen wie Jan Marsalek sind, der Kontakte zum russischen Geheimdienst pflegte.

Nach den knapp anderthalb Stunden möchte man mehr erfahren. Denn viele Proganist:innen der Dokus sind sich einig: Man kenne bislang nur die Spitze des größten Finanzskandals in Deutschland.

Eine der Top-Fragen: Wo ist Jan Marsalek? Neusten Erkenntnissen im Juli dieses Jahres zufolge soll er laut der Süddeutschen Zeitung seit zwei Jahren unter neuer Identität in Moskau leben. Noch konnte ihn die Staatsanwaltschaft München nicht festnehmen und ausliefern lassen. Marsalek wird geschützt – vom russischen Geheimdienst.

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