Personal Finance China wankt, USA weint – Autsch, sind wir als nächstes dran? Die globale Immobilienkrise haut rein

China wankt, USA weint – Autsch, sind wir als nächstes dran? Die globale Immobilienkrise haut rein

In China wankt der nächste Immobilienriese. In den USA ist der Markt für Gewerbeimmobilien eingebrochen. In Deutschland strauchelt deswegen die erste Bank. Profis bewerten ihre Bonität nur noch knapp besser als „Ramsch“. Die nächste Immobilienkrise droht. Wird sie so schlimm wie die letzte?

Es war eine Wahnsinnshausse, nun ist sie vorbei: Chinas Immobilienboom ist längst zur Immobilienkrise geworden ist. Ein Gericht in Hongkong hatte zuletzt die Auflösung des hoch verschuldeten Immobilienkonzerns China Evergrande angeordnet. Doch damit nicht genug: Mitte vergangener Woche musste sich der nächste große und hoch verschuldete Bauträger vor Gericht gegen einen Antrag auf Abwicklung wehren. Der betroffene Konzern Country Garden bestätigte in einer Börsenmitteilung, dass einer seiner Gläubiger dies vor einem Gericht in Hongkong erwirken will. Es gehe um einen nicht zurückgezahlten Kredit in Höhe von 1,6 Milliarden Hongkong-Dollar (etwa 188,6 Millionen Euro) zuzüglich Zinsen. Das Gericht will am 17. Mai darüber verhandeln.

Was bedeutet es, wenn von hier aus gesehen am anderen Ende der Welt eine Art Flächenbrand auf dem Immobilienmarkt nicht mehr zu löschen ist? Und wie hat das überhaupt angefangen?

Wer nach Spuren sucht, kann sich die Ruinen von „Forrest City“ in Malaysia angucken. Geplant für 700 000 Einwohner ist die Waldstadt vor 20 Jahren entworfen worden, in dem vier Inseln miteinander durch Aufschüttungen verbunden wurden. Das chinesische Immobilienkonglomerat Country Garden verfolgte über Jahrzehnte die Idee solcher Megaprojekte, niedrige Grundstückskosten trafen auf großes Potenzial. Dies war in Zeiten des chinesischen Immobilienbooms eine schlüssige Strategie. Doch in der Corona-Krise sanken die Verkaufszahlen und die Schulden der Bau Firma mehrten sich. In Forrest City leben gerade 9000 Einwohner. Wie die „Washington Post“ berichtet, verschlang das Projekt gut 100 Milliarden US-Dollar. Die Folge ist die Schieflage einer der größten Baukonzerne der Welt..

Und wenn einer der weltgrößten Immobilienmärkte einbricht, ist das ein Alarmsignal auch für andere Standorte. Die Schweizer Großbank UBS hat einen „Global Real Estate Bubble Index“ entwickelt, also eine Art Liste mit Adressen, wo die Immobilienpreise derart in die Höhe geschossen sind, dass sie sich vom wahren Wert der Häuser, Wohnungen und Büros weit entfernt haben. Unter anderem stehen auf dieser schwarzen Liste: Zürich, Tokyo, Frankfurt am Main, München, Miami und Hongkong.

Was da passiert, lässt auch die Bundesbank aufhorchen. Das Thema müsse man in den kommenden Monaten „ganz aufmerksam im Blick behalten“, sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel einen Tag nach Ausbruch der akuten Krise bei Country-Garden am Rande eines Treffens der G20-Finanzminister und Notenbank-Gouverneure in São Paulo (Brasilien). Bei der Entwicklung einzelner Märkte wie insbesondere der US-Gewerbeimmobilien dürfe man die gesamte Finanzstabilität nicht aus dem Blick verlieren, sagte Nagel, womit er den nach China zweiten Krisenherd auf dem Immobilienmarkt anspricht.

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