Productivity & New Work Nach Netflix, Gorillas und Co – jetzt kommt das Office on demand

Nach Netflix, Gorillas und Co – jetzt kommt das Office on demand

Gastbeitrag von Oliver Lehmann

Unser Bild des perfekten Büros hat sich in den letzten Jahren stark verändert – natürlich auch wegen der Pandemie, die wohl viele von uns, ob gewollt oder nicht, ins Homeoffice geschickt hat. Doch so ein wenig Abstand hilft bekanntlich jeder Beziehung manchmal auf die Sprünge. Immerhin haben wir in der Vergangenheit ein Drittel unserer Zeit zusammen am Schreibtisch im Büro verbracht. Der frische, nüchterne Blick auf unsere alten Büros macht schnell deutlich, zeitgemäß waren sie schon vor Corona nicht mehr. Das lag vor allem an ihrem starren Konzept.

Als erfahrene „Homeofficler:innen“ wissen wir nun, dass Kommunikation auch remote funktioniert, sich mit geteilten Dokumenten auch super zusammenarbeiten lässt, ohne nebeneinander zu sitzen und doch gibt es diese Sachen, die sich nicht ersetzen lassen. Dazu gehört beispielsweise die soziale Interaktion, die sich nur schwer remote abbilden lässt. Konferenzräume, ein Platz zum ungestörten Arbeiten oder für Kreativprozesse, Wissensaustausch, Personalgespräche, Kennenlerntermine mit neuen Kolleg:innen und viele weitere Dinge machen das Büro damit weiterhin zu einem Ort, geschaffen zum Arbeiten. Und mal zugegeben: Der Bürohund macht nur halb so viel Spaß, wenn man ihn nur über Zoom sieht.

Die Pilgerstätte für neue Impulse

Es gibt aber Hoffnung für die doch etwas eingestaubte Beziehung zum Büro – Flexibilität und Selbstbestimmung bringen die nötigen Impulse für eine neue, andere Beziehung zueinander. Einen frischen Wind. Das Büro ist zwar weiterhin stets verfügbar, muss aber nicht mehr zwingend genutzt werden. Es ist da, wenn es gebraucht wird, wenn es hilfreich sein kann oder wenn einfach nur ein wenig Abwechslung zum heimischen Schreibtisch nötig ist. Quasi auf Abruf.

Nennen wir es „Hybrid-Office“, ein Büro so flexibel wie die Ansprüche der Menschen, die darin arbeiten. Doch Verfügbarkeit und Selbstbestimmung alleine reichen nicht – zu groß waren die Annehmlichkeiten im Homeoffice. Um gerne ins Büro zu kommen, ist ein schönes Interior-Design mit Wohlfühlatmosphäre, wie wir sie im besten Fall zu Hause haben, essenziell. Ähnlich einem Boutique-Hotel, inspirierend, schön und einzigartig. Im Zusammenspiel mit der Ausstattung des Büros lässt es sich zudem effizient und angenehm arbeiten.

Die Kombination aus Anreizen wie sozialen Interaktionen und Austausch, Abwechslung, individuellen Lösungen für die verschiedensten Lebenssituationen und bester Büroausstattung schaffen wir bei Mindspace eine Pilgerstätte und die damit verbundene neue Funktionsweise des Büros.

Oliver Lehmann ist General Manager bei Mindspace einem globalen Anbieter von Boutique Coworking Spaces. Mit mehr als 13 Jahren Erfahrung im Immobiliengeschäft verantwortet der Experte für Sales und Real-Estate seit 2019 die Strategie des israelischen Unternehmens in Deutschland. Oliver hat für diverse Firmen das europäische Geschäft aufgebaut und ist der Überzeugung, dass der richtige Arbeitsplatz dazu beiträgt, die Produktivität zu steigern und die besten Talente anzuziehen und zu halten.

Es braucht Zeit – doch es funktioniert

Ein Beispiel, wie das „Office on demand“ im Arbeitsalltag umgesetzt werden kann, zeigt sich bei der Kommunikationsagentur PIABO PR. Mit Ihrem Hub-Konzept nutzt die Agentur rund um CEO und Gründer Tilo Bonow die Vorteile einer flexiblen Bürolösung für seine Mitarbeitenden in Hamburg und München. Dadurch haben sie die Möglichkeit, unabhängig, selbstbestimmt und flexibel die Nutzung eines Büros in ihren Arbeitsalltag zu integrieren. Ganze Teams können so in unterschiedlichen Städten und unabhängig vom HQ zusammenkommen, brainstormen, sich austauschen und vom Büro aus arbeiten. Tilo legt auf diese Möglichkeit großen Wert: „Eine Agentur lebt von Austausch, auch physischen, Agilität und Teamgefühl. Das erreicht man genau durch die Bereitstellung von tageweise buchbaren Offices. Auch unsere Kund:innen profitieren von der Nähe und Zugänglichkeit durch unsere Hubs. Zudem eröffnet sich uns durch ein ortsunabhängiges Recruiting nun die Möglichkeit, die besten Talente für uns zu gewinnen. Das bedeutet für die Bewerber:innen für ihren Wunscharbeitgeber arbeiten zu können, ohne ihre Heimat verlassen zu müssen und dennoch persönlichen Anschluss ans Team zu finden.“

Absprachen zu Treffen und zum gemeinsamen Arbeiten im „Daily Office“ werden in den Teams der jeweiligen Städte ganz von selbst getroffen. Die Chance wieder mehr Persönlichkeit, mit der gewohnten Flexibilität von Remote Work, in den Arbeitsalltag zu integrieren, wird von den Mitarbeitenden dankend angenommen. Ob Start-ups, Unternehmen von klein bis groß oder Freelancer, das Büro richtet sich nach den Personen, deren Wünschen und Vorlieben – anders ist ein Büro nicht mehr zeitgemäß.

Das könnte dich auch interessieren

Diese Jobs werden von KI ersetzt, sagt der Gründer von OpenAI Productivity & New Work
Diese Jobs werden von KI ersetzt, sagt der Gründer von OpenAI
Weniger Bildschirmzeit: Rückgang der Internetnutzung nach Corona Productivity & New Work
Weniger Bildschirmzeit: Rückgang der Internetnutzung nach Corona
Digital Detox: Wie man sich von der ständigen Erreichbarkeit befreit Productivity & New Work
Digital Detox: Wie man sich von der ständigen Erreichbarkeit befreit
Date ich noch oder arbeite ich schon? Wie sich bestimmte Dating Muster auch im Berufsleben wiederfinden Productivity & New Work
Date ich noch oder arbeite ich schon? Wie sich bestimmte Dating Muster auch im Berufsleben wiederfinden
Optimismus ist nicht immer positiv – Das Phänomen der „Toxic Positivity“ Productivity & New Work
Optimismus ist nicht immer positiv – Das Phänomen der „Toxic Positivity“