Leadership & Karriere Fünf Verhaltensweisen, die einen schlechten Chef ausmachen

Fünf Verhaltensweisen, die einen schlechten Chef ausmachen

Manche werden gefürchtet, mit anderen hängt man lässig im Büro ab: Die Rede ist von Chefs. Die können ziemlich unterschiedlich sein. Trotz all der menschlichen Individualität und Macken, die ein Mensch so haben kann, lassen sich bestimmte Chef-Typen ausmachen. Leider thronen viele Vorgesetzte ohne fachliche oder soziale Kompetenzen auf ihren Chefsesseln. Unsere Content-Partner von Kununu stellen fünf Anzeichen vor, die einen schlechten Vorgesetzten erkennen lassen, auf welche Anzeichen man achten sollte und was man gegen schlechte Führung im Unternehmen machen kann.

Kommunikation? Fehlanzeige.

Wir alle haben diesen einen Freund, der sich trotz zwei blauer Häkchen hinter der Nachricht erst Tage später zurückmeldet und Sprachnachrichten und Anrufe sowieso konsequent ignoriert. Und deswegen wissen wir auch, wie nervenaufreibend Terminabsprachen mit solchen Kommunikationsexperten sind oder wie kompliziert es ist, sich überhaupt persönlich auszutauschen. Leider gibt es einige Chefs, die sich auch im Arbeitskontext so verhalten. E-Mails oder Nachrichten werden zwar als gelesen markiert, aber Antworten bleiben aus. Jegliche Versuche Absprachen zu treffen, verlaufen im Sand und du hast das Gefühl, überhaupt nicht ernst genommen zu werden.

Das kannst du tun: Zuallererst: Verbindlichkeit ist alles. Anstatt deinem Chef zu sagen „Wir müssen unbedingt die Tage noch über Projekt X sprechen“, gib klare Termine an. Zum Beispiel: „Ich würde gerne morgen um 10 Uhr mit Ihnen über das Projekt X sprechen. Wenn das für Sie in Ordnung ist, dann trage ich uns einen Termin ein. Oder würden Sie einen anderen Termin vorschlagen?“ Selbes gilt für E-Mails. Kommuniziere deutlich, bis wann du eine Antwort brauchst, um an deinem Projekt weiterarbeiten zu können. Generell solltest du dir drei Dinge zu Herzen nehmen: 1. Lass dich nicht mit netten Ausreden wieder und wieder vertrösten, sondern fordere ein, was du brauchst. 2. Bleibe freundlich, aber bestimmt und weise darauf hin, dass Kommunikation und Vertrauen keine Einbahnstraßen sind. 3. Wenn du deinem Vorgesetzten zeigst, dass du seine Meinung wertschätzt, wird er viel eher mit dir kommunizieren wollen.

Das Herz ist ein Eisklotz.

In jedem Bewerbungsgespräch stehen Teamfähigkeit und soziale Kompetenzen ganz oben auf der Checkliste. Trotzdem scheinen einige Vorgesetzte über gar keinen emotionalen IQ zu verfügen. Mitgefühl? Noch nie gehört. Diese Sorte Chef ist deswegen so gemein, weil völlige Gleichgültigkeit oder fehlende soziale Anerkennung uns auf Dauer Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl rauben. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Schlimmer wird es, wenn Vorgesetzte anfangen, dich nur als Mittel zum Zweck zu benutzen oder dich sogar manipulieren.

Das kannst du tun: Ob wir Mitgefühl oder Empathie empfinden, formt unseren Charakter. Diese Eigenschaften sind keine Fähigkeiten, die man sich an einem Workshop-Wochenende mal eben so aneignen kann, sondern jahrelang geformte Kompetenzen. Deswegen hast du mit einem solchen Chef im Grunde nur zwei Möglichkeiten: Entweder du akzeptierst, dass dir dieser Mensch keine Wertschätzung entgegenbringen wird, was aber in Ordnung für dich ist, weil dir deine Kollegen und andere Vorgesetzte den Rücken stärken und sich eure Zusammenarbeit auf ein machbares Minimum beschränken lässt. Oder aber, du siehst dich nach einem neuen Arbeitgeber oder einer neuen Abteilung um. Wichtig ist, dass du 1. nicht an dir selbst zweifelst und dir die Schuld gibst und 2. darauf achtest, ob das Verhalten deines Chefs dir gegenüber schon unter Mobbing fällt. Manchmal passiert es uns auch, dass wir bei unserer Suche nach Wertschätzung verwehrte Bestätigung mit Zurückweisung und Abweisung gleichsetzen. Dabei schätzen unsere Chefs unsere Arbeit häufig trotzdem, ohne dass sie uns dabei jedes Mal auf die Schulter klopfen müssen.

Baby, you’re a firework.

Genau das Gegenteil vom Eiszapfen-Chef ist diese Vorgesetzten-Sorte: Emotionen sind genau ihr Ding – deswegen haben sie auch so viele davon und versprühen diverse Gefühlskombinationen wie eine Silvesterrakete. Du weißt nie, wann Ausbrüche hochgehen, wie weit die Funken sprühen, ob du dich verbrennst oder sich das groß angekündigte Feuerwerk als viel Rauch um Nichts entpuppt. Und egal wie spektakulär und schön Vorsätze und Versprechen unter dem funkelnden Sternenhimmel ausgesehen haben – am nächsten Tag bist du es, der den Müll wegräumen und dem ernüchternden Morgen danach in die Augen blicken muss.

Das kannst du tun: So schwer es auch sein mag, versuche, dich nicht von den Ups und Downs deines Vorgesetzten auf seiner Gefühlsachterbahn mitreißen zu lassen. Auf Dauer kann sich dieser emotionaler Stress negativ auf deine Gesundheit und damit auch auf deine beruflichen Leistungen auswirken. Auch bei diesem Chef solltest du genügend Sicherheitsabstand halten und dich ähnlich wie bei Chef-Sorte #2 verhalten.

Sie haben ihr Ziel erreicht. Bitte wenden.

Manchmal verstecken sich schlechte Chefs aber auch hinter freundlichen und umgänglichen Menschen. Nämlich dann, wenn sie einfach nicht wissen, was sie wollen. Diese Vorgesetzte können dann noch so lieb und nett sein – wenn sie orientierungsloser von einem Ziel zum nächsten hopsen als ein verwirrtes Navi, machen sie leider keinen guten Job. Sie verwerfen Pläne, kommen vom Weg ab und drehen kurz vor Endstation wieder in eine völlig neue Richtung um. Und du fühlst dich wie ein allein zurück gelassener Abenteurer, der aus dem undurchschaubaren Dschungel nicht mehr herausfindet.

Das kannst du tun: Ratsam ist hier, dass du dich bei jedem noch so kleinen Meilenstein deines Projekt immer wieder bei deinem Chef erkundigst, ob ihr euch noch auf dem richtigen Kurs befindet. Da das auf Dauer aber auch sehr anstrengend sein kann, hier folgende Empfehlung: 1. Fordere bei jedem Projekt bzw. jeder Aufgabe klare Deadlines ein und wenn es sein muss, halte auch kleine Arbeitsschritte in einem schriftlichen Plan fest, den du mit deinem Vorgesetzten absprichst. 3. Sollte dein Chef seine Meinung wieder ändern, mache ihn darauf aufmerksam, wie viele Tage dich diese Entscheidung in deiner Planung zurückwirft.

Every breath you take and every move you make.

Last but not least gibt es auch noch die Sorte Chef, die uns zu viel Aufmerksamkeit schenkt und uns am liebsten an der ganz kurzen Leine hält. Eigeninitiativen werden als zickiger Egotrip interpretiert, eigene Meinungen als pubertärer Widerstand. Diese Chefs lassen uns keinen einzigen Schritt alleine gehen und kleben wie Vollblut-Helikoptereltern immer an unserer Seite. Und solange du die Füße unter seinen Tisch stellst, ist Freiraum eher Mangelware.

Das kannst du tun: Gib deinem Chef das Gefühl, die Kontrolle zu haben, aber behalte selbst den Überblick. Indem du ihm immer wieder Updates über ein Projekt gibst, wird er immer seltener unangekündigt an deinem Schreibtisch stehen. Wichtig ist auch, diese Sorte Führungskraft über deine Erfolge zu informieren und so das Vertrauen in dich wachsen zu lassen. Sollte das nicht funktionieren, dann wird es vielleicht wirklich Zeit, deine Sachen zu packen und in einen neuen Lebensabschnitt zu starten. So viel Nerven uns schlechte Chefs auch kosten mögen, manchmal können wir aus ihrem Fehlverhalten noch etwas lernen und es selbst eines Tages besser machen.

Weitere nervige Cheftypen gibt es hier

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