Productivity & New Work Sieben Tipps, wie du dich gegen Mobbing durch den Chef wehren kannst

Sieben Tipps, wie du dich gegen Mobbing durch den Chef wehren kannst

Wer denkt, Mobbing gibt es nur unter Kindern, der irrt sich. Auch im Erwachsenenalter ist man längst nicht davor gefeit, Opfer zu werden. Besonders schlimm ist es, wenn sich Mobbing in einem Machtgefälle abspielt, dem man nur schwer entkommen kann. So etwa durch den Chef – auch Bossing genannt. Um sinnvoll und zielführend gegen die Attacken vorzugehen, haben wir sieben Tipps formuliert.

1. Selbstreflexion

Erst mal klarkommen, reflektieren, nachdenken. Natürlich ist es nicht schön, vom Chef abfällig angesprochen zu werden oder nur die langweiligen Aufgaben kurz vor Feierabend reingedrückt zu bekommen. Man sollte allerdings abwägen, ob es sich wirklich um Mobbing handelt oder ob der Chef einfach nur schlechte Laune hat. Man darf nicht vergessen: Der/die Vorgesetzte ist auch nur ein Mensch. Halten die Phasen des Bossings allerdings über einen Zeitraum von mehreren Wochen an oder verschlimmern sich gar, ist Handlungsbedarf gefragt.

2. Vertrauensperson einweihen

Wichtig ist, sich jemanden anzuvertrauen. Sei es der Lieblingskollege, der Partner oder ein Therapeut. Viele Mitarbeiter suchen bei Mobbing am Arbeitsplatz den Fehler erst bei sich und lassen das Bossing tatenlos über sich ergehen. Das zerstört nicht nur das Arbeitsklima, sondern schadet auch der Gesundheit. Zu wissen, dass es Personen gibt, mit denen man darüber sprechen kann, ist der erste Weg, um besser damit klarzukommen.

3. Das Mobbing-Tagebuch

Prio Nummer eins: die Ungerechtigkeiten dokumentieren. Am besten mit Datum, Uhrzeit und möglichen Zeugen oder Nachweisen. So behält man selbst den Überblick und kann später detailgetreu wiedergeben, was genau vorgefallen ist. Sollte es auf eine Meldung beim Betriebsrat hinauslaufen, hat man so konkrete Beweise, die zu mehr Glaubwürdigkeit verhelfen.

4. Das direkte Gespräch

Keine Besserung in Sicht? Dann führt leider kein Weg am persönlichen Gespräch vorbei. Viele Mitarbeiter fühlen sich unwohl, wenn es darum geht, den Chef auf Mobbing anzusprechen. Dabei ist das oft die einfachste Lösung. Vielen Vorgesetzten wird durch Konfrontation bewusst, dass der Angestellte nicht alles mit sich machen lässt, und sie beenden das Bossing, bevor es weiter zum Betriebsrat geht. Wichtig: Immer sachlich und höflich bleiben. Schließlich will man sich nicht auf die gleiche Stufe mit dem Mobber stellen.

5. Einer für alle, alle für einen

Das Bossing betrifft nicht nur dich, sondern auch Kollegen? Gut so. Dann könnt ihr euch zusammenschließen und gemeinsam das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen. Wenn nicht einer alleine dem Boss gegenübersteht, sondern es sich um eine Gruppe mehrerer Menschen handelt, wird der Mobber mit Sicherheit nicht ausfallend reagieren. Schließlich gibt es Zeugen für das Bossing und er kann schlecht die ganze Abteilung kündigen.

6. Betriebsrat einschalten

Mobbing ist nur schwer anklagbar, besonders wenn Beweise fehlen. Trotzdem kann man – wenn alles nichts bringt – den Betriebsrat aufsuchen. Der muss sich deinen Sorgen und Anliegen annehmen und ein weiteres Vorgehen planen. Schlimmstenfalls ändert sich nichts und man muss über einen Wechsel der Arbeitsstelle nachdenken. Aber mal ehrlich, wer will schon weiterhin in so einem trotteligen Unternehmen arbeiten?

7. Letzter Ausweg: Arbeitsgericht

Hier ist gute Überlegung gefragt. Wer sich für den Weg zum Arbeitsgericht entscheidet, der sollte sich am besten über seine Rechtslage und Versicherung informieren, denn eine Klage kann teuer werden. In Fällen von Bossing gibt es keine klare Gesetzgebung, da Mobbing per se nicht unter Strafe steht. Man muss sich die Frage stellen, was sinnvoller ist: ein nervenaufreibender Prozess oder die Suche eines neuen Jobs.

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