Personal Finance Neujahrsvorsatz: Geld sparen? So geht es richtig

Neujahrsvorsatz: Geld sparen? So geht es richtig

Ein Gastbeitrag von Philipp J. Müller

Die Einkommen in Deutschland sind so ungleich verteilt wie nie zuvor. Fakt ist: Es mangelt nicht an Geld, sondern an einer gleichmäßigeren Verteilung in der Bevölkerung. Damit das möglich wird, brauchen wir ein neues Geldbewusstsein, das den Gedanken „Reichtum verpflichtet“ verinnerlicht: Wer mehr hat, unterstützt andere. Warum ist das so existenziell wichtig?

Wir leben auf „Ressourcen-Pump“

Unsere Staatsfinanzen, unsere Gesellschaft und andere Industriestaaten basieren auf einem Zinseszinsmodell. Doch das geht nicht endlos so weiter. Denn alles – die Natur, alle Lebewesen, wir Menschen, unsere Wirtschaft – wächst und vergeht in bestimmten Zyklen. Wenn wir weiterhin den Anspruch haben, dass die Wirtschaft weiter bergauf geht und wir unseren hohen Lebensstandard pflegen können, läuft unsere Erde immer weiter heiß.

Doch wir können das Ruder noch herumreißen, indem wir anfangen, uns zu mäßigen, Verantwortung für weniger Privilegierte zu übernehmen und grundlegend umzuverteilen, so dass unsere Welt mehr ins Gleichgewicht kommt.


Philipp J. Müller ist Unternehmer und Selfmade-Millionär. In seinem Buch „GeldRICHTIG“ beschreibt er, wie man mit Geld mehr Verantwortung übernehmen kann und mehr persönlichen Wohlstand erlangt. ©Christian Hesselmann

Wert geben und ein Genug-Gefühl entwickeln

Ganz konkret bedeutet das: Wir sollten mit unserem Streben nach persönlichem, kurzfristigem Erfolg aufhören. Vielmehr sollte es unser Ziel sein, langfristig Wert und Nutzen zu geben. So können wir Geld von der vorherrschenden Idee lösen, es sei für den persönlichen Vorteil gedacht. Je mehr Geld wir haben, desto mehr davon können wir zum Wohl anderer einsetzen und viel damit bewirken. Doch das braucht ein grundlegendes Umdenken und „Umfühlen“, hin zu einem Genug-Gefühl: „Ich brauche nicht immer noch mehr. Es ist genug für mich und andere da.“

Sparen ist die Abkürzung zur finanziellen Freiheit

Durch Sparen kann man trainieren, sich zu mäßigen, und zugleich ist es die Abkürzung zu finanzieller Freiheit. Welche wiederum dazu führt, dass wir mehr geben und Gutes bewirken können. Es lohnt sich also mehrfach, zu sparen.

  • Vor jedem Kauf fragen: „Brauche ich das wirklich?“

Wenn wir einen Kaufimpuls spüren, sollten wir uns erst einmal fragen, ob wir etwas wirklich brauchen oder ob wir nicht schon davon genug haben. Wir können des Weiteren in uns hineinhorchen: Ist der Wunsch vielleicht ein Ersatz für etwas anderes? „Brauche ich das Auto oder Kleid, um mich wichtiger oder schöner zu fühlen? Wie kann ich dieses Ziel auch ohne den Kauf verwirklichen?“

  • Einen Spartopf einrichten: mindestens 10 Prozent des Einkommens

Für einen guten Umgang mit den persönlichen Finanzen empfiehlt sich das Töpfesystem. Dabei wird das Einkommen automatisiert mit Daueraufträgen auf fünf verschiedene Töpfe verteilt, sprich auf Unterkonten bzw. Sparkonten. Zu den fünf Töpfen gehört auch der Spartopf, in dem jeden Monat mindestens zehn Prozent des Einkommens landen, die man gewinnbringend anlegen kann.

  • Investieren lernen: Erspartes Geld wird sich vermehren

Auch bei anfangs geringeren Beträgen rentiert sich das automatisierte Sparen, wenn man das Geld klug investiert. Der Gedanke, dass man mit Geld Geld verdienen kann, ist vielen Deutschen immer noch so unbekannt, dass sie ihr Geld auf dem Sparbuch liegen lassen. Sobald man jedoch ein paar Jahre lang erlebt, wie das Vermögen sich ohne viel eigenes Zutun vermehrt, motiviert das dazu, weiter zu sparen. Wichtig dabei ist: Sparen und Investieren gehören zusammen. Um eine hohe Rendite zu erreichen, muss man das Investieren, zum Beispiel an der Börse, allerdings erst lernen.

Die entstehenden finanziellen Möglichkeiten gilt es dann zu nutzen. So gehen wir über das Streben nach persönlichem Reichtum hinaus und können langfristig mehr Gleichverteilung in unserer Gesellschaft bewirken.

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