Life & Style Audemars Piguet x Marvel-Uhr: „Eine Portion Realität und etwas Illusion“

Audemars Piguet x Marvel-Uhr: „Eine Portion Realität und etwas Illusion“

Auf die Kollabo muss man erstmal kommen: Audemars Piguet x Marvel. Wie Schweizer Uhren zu Superhelden passen, erzählt Michael Friedman, Head of Complications – und Comic-Nerd

Herr Friedman, mechanische Uhren der Luxusklasse und Superhelden aus Comicbüchern: nach wie vielen Obstlern erscheint so ein Konzept logisch?

Stimmt, das ist beim ersten Hören wirklich eine wilde Idee, die unserem CEO François Bennahmias in den Sinn kam, allerdings schon vor rund 15 Jahren. Doch erst durch seine private Freundschaft mit Schauspieler Don Cheadle, der „James Rhodes/War Machine“ in der „Avengers“-Reihe verkörpert, kam die Sache in den letzten Jahren so langsam ins Rollen und es gab erste konkrete Gespräche mit Marvel.

Wie ging es weiter und wann war der Prototyp der „Royal Oak Concept Black Panther“ fertig?

Von der groben Ahnung bis zum Erstling dauerte es etliche Jahre. Durch unsere gedankliche Vorarbeit konnten wir nach der offiziellen Unterschrift dafür recht rasch ein erstes Geschmacksmuster vorlegen. Wir hatten uns schon früh für die „Royal Oak Concept“ als Basis entschieden, die wir seit 2002 als Spielwiese für besonders verrückte, futuristische Entwürfe einsetzen. Auch bei den Uhrwerken dachten wir alle an das Kaliber 2965 mit fliegendem Tourbillon. Auf dieser Grundlage blätterten wir durch die ikonischen Marvel-Figuren und wussten sofort, dass „Black Panther“ die perfekte Wahl war. Offen für die Zukunft und zugleich in der Tradition verwurzelt, so wie wir.

Die Black Panther von Audemars Piguet in Zusammenarbeit mit Marvel. Credit: Audemars Piguet

Hatten Sie Befürchtungen, dass treue Audemars-Fans den Ausflug in so ein umhyptes Genre gar nicht so cool finden?

Was ich im Laufe des „Black Panther“-Projektes erfahren habe: Viele unserer besten Kunden sind auch begeisterte Comic-Sammler. Und genau wie seltene Uhren bei Auktionen Höchstpreise erzielen, klettern auch die Zuschläge bei den Comics regelmäßig über die Marke von 100.000 Dollar pro Band. Oft sprechen wir hier wie da über Millionensummen. Die Zusammenarbeit mit Marvel ist also eine sehr organische Entwicklung, die weitere Interessen unserer Zielgruppe einbezieht.

Warum eigentlich Marvel und nicht DC Comics? Weil da kein Vitamin-B mit im Spiel war?

Beide Comicbuch-Universen sind großartig und bieten ihren Lesern eine Menge faszinierende Storys mit ikonischen Charakteren. Was mir persönlich an Marvel besser gefällt: Viele der Helden erlangen ihre Superkräfte erst durch einen schicksalshaften Moment der Transformation. Durch ein galaktisches Ereignis, einen Insektenbiss, eine große Ungerechtigkeit. Ihr Start ins Leben als gewöhnliche Menschen erleichtert die Identifikation für das Publikum, das gespannt ihrer „Hero’s Journey“ folgt, auf der sie ihr neues Ich verstehen lernen. Zudem spielt bei Marvel alles in einer Welt, die unserer stark ähnelt, in Großstädten, die wie New York oder Schanghai aussehen. Dadurch bevölkern die Charaktere eine Art erweiterte Wirklichkeit. Eine Portion Realität und etwas Illusion, das ist eine sehr anziehende Mischung, finde ich.

Haben Sie schon als Kind eifrig Comics verschlungen? Welche Serie zählte zu Ihren Favoriten?

Oh ja! Ich wurde 1974 geboren, in eine Zeit, wo Comichelden mehr als zuvor in Cartoons das Laufen lernten und zu Spielzeug-Bestsellern wurden. Eigentlich sah man damals kaum etwas anderes als Comicfiguren. Für mich war im Grundschulalter Spider-Man der Einstieg, und zwar über die TV-Serie mit echten Darstellern, die ab 1977 lief, und die Zeichentrick-Reihe „Spider-Man and Friends“, die 1981 startete. Dort tauchten mir bis dato unbekannte Helden des Marvel-Universums auf, das war großartig und machte mich neugierig auf Thor und andere. Als ich älter wurde, wechselte ich zu den sogenannten Graphic Novels, weil mir die Kombination aus gezeichnetem Strip und zum Teil äußerst anspruchsvoller Literatur gefiel. Eine meiner absoluten Favoriten ist die Reihe „Road to Perdition“ von Max Allan Collins um einen Auftragskiller, der mit seinem Sohn vor der Mafia fliehen muss. Der Regisseur Sam Mendes hat daraus später einen sehr erfolgreichen Film mit Tom Hanks gedreht.

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