Green & Sustainability Kaffee für Altplastik: Ecovers Rubbish Café macht auf Plastikproblem aufmerksam

Kaffee für Altplastik: Ecovers Rubbish Café macht auf Plastikproblem aufmerksam

450 Jahre – so lange dauert es ungefähr, bis eine Plastikflasche im Meer verrottet ist. Neben Flaschen schwimmen im Meer aber auch Strohhalme, Kaffeebecher und Mikroplastik aus Kosmetika. Tiere halten den Plastikmüll für Nahrung oder verhaken sich darin. Oftmals sterben sie deswegen. Trotzdem wird bisher nur ein kleiner Teil des Plastikmülls, den wir produzieren, recycelt.

Dieses Problem beschäftigt auch den Spül- und Waschmittelhersteller Ecover. „Das Problem von Plastik in den Ozeanen ist sehr eng damit verbunden, warum wir als Marke existieren. Unsere Gründung war motiviert durch die Existenz von Chemikalien im Wasser. Heute geht es um den riesigen Einfluss von Plastik im Meer“, erklärt Tom Domen, Global Head of Long Term Innovation bei Ecover. Zu Gründungszeiten 1979 war Ecover das erste Unternehmen, das phosphatfreie Waschmittel anbot. Seit 2017 dürfen alle Waschmittel in der EU nur noch weniger als 0,3 Gramm Phosphor enthalten.

Tom Domen beim Summit © Timo Roth / sisterMAG für ecover

In diesem Jahr bringt Ecover eine Spülmittelflasche raus, die zu 100 Prozent aus recyceltem Plastik besteht. Als Werbung für diese Flasche eröffnete das Unternehmen einen Pop-up-Store in Berlin, das „Rubbish Café“. Hier konnte ein altes Stück Plastik gegen einen Kaffee getauscht werden. Zudem gab es Workshops zu Recycling, in denen zum Beispiel altes Plastik geschreddert und zu wieder brauchbaren Wäscheklammern verarbeitet wurde. Ecover Deutschland greift damit ein Konzept aus Großbritannien auf. In London wurde ein ähnliches Format schon einmal umgesetzt, um den Slogan #Letsliveclean zu verbreiten und mit Ecover in Verbindung zu bringen. Domen beschreibt, dass es ihnen um mehr als reine Werbung ginge. Sie wollen den Konsumenten zeigen, was im Bereich Recycling möglich ist. So soll Druck auf den Markt ausgeübt werden, so dass auch andere Unternehmen nachziehen.

https://www.instagram.com/p/Bow7kF3nol1/?tagged=letsliveclean

Nachhaltige Innovationen seien für ein Unternehmen wie Ecover einfacher umzusetzen: „Unser Glück ist, dass das Unternehmen auf diesen Werten basierend gegründet wurde. Wir haben also Kunden, die wert auf diese Themen legen und von uns erwarten, das Richtige zu tun.“ Trotzdem trägt in seinen Augen jedes Unternehmen Verantwortung für die Auswirkungen seines Handelns. „Das Unternehmen kontrolliert, wie ein Produkt hergestellt und designt ist. Das ist der größte Einfluss, den man haben kann.“ Um das Rubbish Café möglichst bekannt zu machen, wurden bei der Eröffnung verschiedene Blogger aus dem Healthy Living- und Nachhaltigkeitsbereich eingeladen. Außerdem fand ein Summit statt, bei dem es um Plastikverbrauch und alternative Verpackungsmöglichkeiten ging.

Rubbish Café
Instagram/ecover_de

Ist Recycling denn überhaupt die richtige Antwort auf das Problem mit dem Plastik? Wären andere, schneller abbaubare Materialien nicht besser geeignet? „Recycling ist die Methode, die im aktuellen System den größten Einfluss haben kann. Das liegt daran, dass wir das Konsumentenverhalten nicht ändern müssen und das Produkt weiterhin gleich aussieht. So können wir eine größere Masse an Menschen erreichen“, meint Domen. Neben den recycelten Verpackungen führe Ecover aber auch Refill-Stationen ein und versuche so von der Single-Use-Flasche wegzukommen. Wenn Flaschen mehrfach genutzt werden, werde Glas oder Metall irgendwann die bessere Lösung sein.

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